Elektroautos: Was Sie vor dem Kauf wissen sollten

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E-Autos werden dank größerer Reichweiten und staatlicher Förderung immer massentauglicher. Immer mehr Menschen denken über den Umstieg von Verbrenner- auf Elektroautos nach. Aber lohnt es sich schon jetzt, ein E-Auto zu kaufen? Wo beantragen Sie eigentlich die staatliche Förderung? Und sind E-Autos sogar umweltfreundlicher als Verbrenner? Im Folgenden beantworten wir die wichtigsten Fragen, die Sie sich vor dem Kauf eines E-Autos stellen sollten.

Soll ich jetzt ein Elektroauto kaufen oder warten?

In jedem Fall lohnt es sich, genau zu überlegen, ob Sie jetzt über die Anschaffung eines Elektroautos nachdenken. Der technische Fortschritt war in den letzten Jahren so groß, dass die meisten aktuellen Elektroautos mittlerweile recht gut in viele Alltagsanforderungen passen. Die Reichweitenangst ist in vielen Fahrprofilen kaum gerechtfertigt, nicht zuletzt weil Akkukapazität und Ladegeschwindigkeit gestiegen sind. Zudem ist die öffentliche Ladeinfrastruktur vielerorts zumindest besser als ihr Ruf. Auch das Chaos mit den Ladekarten ist fast Geschichte: Mit ein wenig Vorbereitung kommt man mit ein, zwei Anbietern ziemlich weit.

Tesla-Modell 3

Das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland war im vergangenen Jahr das Tesla Model 3 (Test)

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

In den kommenden Jahren werden vor allem die Batterien in teuren Autos deutlich größer und die Ladegeschwindigkeit bei allen steigen. Für die meisten Fahrprofile ist dies jedoch irrelevant. Laut der Studie „Mobilität in Deutschland“ liegt die durchschnittliche Tagesfahrleistung bei knapp 40 km – Landbewohner, Städter fahren weniger Auto. Bei einem modernen Elektroauto würde es ausreichen, es einmal pro Woche aufzuladen. Anders sieht es bei Menschen aus, die unter Zeitdruck oft weite Strecken zurücklegen müssen. Hier zieht das einzige Argument für den Verbrenner, nämlich schnell viel Reichweite ins Auto zu bekommen.

Was für ein Elektroauto spricht: Trotz des höheren Preises sind die Gesamtkosten meist geringer als bei einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor. Der höhere Komfort ist nicht zu unterschätzen. Ein Elektroauto beschleunigt leise und kann bei Bedarf vorklimatisiert werden. Vor dem Kauf sollte geklärt werden, wie sich das Laden einfach in Ihren Alltag und Ihr Fahrprofil integrieren lässt. Die meisten E-Auto-Fahrer laden zu Hause an einer Wallbox.

Was genau wird gefördert und wo stelle ich den Antrag?

Die bisherige Bundesregierung hatte sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität zu fördern. Dafür wurden enorme Summen im Haushalt freigegeben. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BaFa) können Sie dies einmal für jedes neu zugelassene Auto und für junge Gebrauchtwagen tun einen Zuschuss beantragen. Bis zu einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro für ein neues Elektroauto gibt es eine Förderung von 6.000 Euro; wenn es teurer ist, sind es immer noch 5.000 Euro. Voraussetzung ist, dass der Hersteller 3000 oder 2500 Euro Rabatt hinzufügt. Dieser Rabatt muss auf der Rechnung ausgewiesen werden.

Die Förderung für Elektroautos wird wohl vorerst unverändert weitergehen. Sie soll erst nach 2025 enden. Es könnte aber sein, dass die Förderung vorher sinkt.

Ab welcher Laufleistung sind E-Autos umweltfreundlicher als Verbrenner?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von vielen Faktoren ab. Die Produktion eines Elektroautos verursacht mehr CO₂ als die Produktion eines Verbrennungsmotors. Über die Lebensdauer wird dies durch die geringeren Emissionen im Betrieb mehr als kompensiert.

Für die Bilanzierung ist unter anderem der Strommix wichtig, mit dem die Batterie hergestellt wurde. Stand heute liegt der Energieinhalt der Batterie für eine Kilowattstunde bei der Produktion zwischen 60 und 110 kg/CO₂. Ein Beispiel: Bei einer 60-kWh-Batterie sind es je nach Strommix bei der Produktion zwischen 3600 und 6600 – eine enorme Bandbreite, die sich beispielsweise aus der unterschiedlichen Stromerzeugung in Norwegen und China ergibt. Die „Eindhoven University of Technology“ geht in einer vielbeachteten Studie von rund 75 kg/CO₂-Äquivalenten pro Kilowattstunde aus.



Für den CO2Input bei der Herstellung einer Batterie spielen der Strommix und der Energiegehalt des Speichers eine große Rolle.

(Bild: Mercedes-Benz)

Der Energiegehalt hat also einen großen Einfluss: Die Batterie eines Mazda MX-30 (Test) hat mit knapp 36 kWh einen geringeren CO₂-Eintrag bei der Produktion als die Speicherung eines BMW iX mit 111 kWh (Test). Nimmt man die genannten 75 kg/CO₂-Äquivalente pro Kilowattstunde, wären es beim Mazda 2,7 Tonnen und beim BMW 8,3 Tonnen. Die Frage, ob im Alltag Ökostrom zum Laden der Batterie verwendet wird, wie es an öffentlichen Ladestationen üblich ist, spielt auch eine Rolle bei der Beantwortung der Frage, wie viele Kilometer ein E-Auto fahren muss, um seinen CO₂-Ausstoß zu reduzieren . Rucksack zum Ausgleich.

Zudem werden bei der Bilanzierung von Benzin und Diesel meist nur die lokalen CO₂-Emissionen herangezogen, also die Betrachtung vom Tank bis zum Auspuff. Aber Kraftstoff hat eine Geschichte. Schließlich muss Rohöl gefördert, transportiert und verarbeitet werden, bevor es als Benzin oder Diesel genutzt werden kann. Und diese Kette erzeugt auch CO₂. Wollte man es genau nehmen, müsste man noch diverse Verschleißteile, Öle und Filter einbeziehen, die Autos mit Verbrennungsmotor im Laufe ihrer Nutzung brauchen – und Elektroautos nicht.

Kann ich mein Elektroauto zu Hause laden?

Ja, denn theoretisch reicht eine normale 230-Volt-Steckdose. Sind Steckdose und Verkabelung in Ordnung, können Sie diese dauerhaft mit 10 Ampere (A) belasten. Bei 230 Volt (V) sind das 2,3 kW (Formel: P = U x I, also Watt = Volt x Ampere). Von dieser Ladeleistung müssen dann die je nach Fahrzeug und Vorladegerät unterschiedlichen Ladeverluste abgezogen werden. Auf diese Weise dauert das Befüllen eines durchschnittlich großen Akkus natürlich ewig. Ein Beispiel: Um 40 kWh nachzuladen, wartet man mehr als 18 Stunden.

Alleine aus diesem Grund lohnt sich die Investition in eine Wallbox, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau pauschal mit 900 Euro bezuschusst wird, sofern sie genau 11 kW Ladeleistung liefert, mit Ökostrom betrieben wird und die Gesamtinvestition, dh Kauf und Installation, beträgt mindestens 900 Euro. Fast alle Elektroautos können mit 11 kW Wechselstrom geladen werden. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Die 40 kWh sind dann in weniger als vier Stunden wieder aufgeladen. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass die Wallbox für eine hohe Dauerbelastung ausgelegt ist, was bei einer normalen 230-Volt-Steckdose nicht unbedingt der Fall ist.

Wie schnell kann ein Elektroauto laden?

Dies ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Bei Wechselstrom liegt der Peak bei den meisten E-Autos bei 11 kW, Ausnahmen hiervon sind selten. Der beliebte Renault Zoe gehört dazu, er kann mit bis zu 22 kW Wechselstrom laden, der sonst nur an öffentlicher Ladeinfrastruktur genutzt werden kann. An der Heimladestation sind fast überall dreiphasig nur 11 kW möglich.


Kia EV6

Kia EV6

Die meisten Autos akzeptieren mit Wechselstrom eine maximale Ladeleistung von 11 kW, mit Gleichstrom geht es deutlich schneller. Hier sind 50 kW die untere Grenze.

(Bild: Martin Franz)

Mit Gleichstrom geht es viel schneller. Hier liegt die Ladeleistung fast immer über 50 kW, viele aktuelle Elektroautos erreichen in der Spitze mehr als 100 kW. Die am schnellsten ladenden E-Autos erreichen über 200 kW Ladeleistung – allerdings nur kurzzeitig und nur unter idealen Bedingungen. Je nach Modell muss der anfängliche Ladezustand des Akkus zwischen 10 und 15 Prozent liegen, und die Temperatur des Speichers muss sich in einem bestimmten Bereich bewegen. Ab einem Ladezustand von etwa 40 Prozent wird die Ladeleistung schrittweise reduziert. Die letzten 20 Prozent dauern dann so lange, dass sich die Angabe der Ladezeit von 10 auf 80 Prozent durchgesetzt hat.

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