ESC-Vorentscheidung: Ich will gewinnen: Malik Harris singt für Deutschland – Unterhaltung

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Hat sich hohe Ziele gesetzt: Malik Harris wird beim ESC für Deutschland singen. Foto: Britta Pedersen/dpa-POOL/dpa


Mit der letzten Stimme hat sich Malik Harris in der Vorrunde zum Eurovision Song Contest gegen harte Konkurrenz durchgesetzt. Für das Finale in Turin hat sich die Sängerin viel vorgenommen.

Berlin – Ein Abend zwischen Kriegstrauma und Popwelt: Der Sänger Malik Harris vertritt Deutschland beim Finale des Eurovision Song Contest in Turin. Der 24-Jährige hat sich gestern Abend in Berlin bei einer denkwürdigen ESC-Ausgabe durchgesetzt.

Die sechs Finalsongs in „Deutschland 12 Punkte – Die deutsche ESC-Vorentscheidung“ wurden umrahmt von der Erinnerung an den Krieg in der Ukraine. Harris, der aus dem bayerischen Landsberg am Lech stammt und Sohn des US-Moderators Rick Harris ist, setzte sich mit seinem auf Englisch gesungenen Song „Rockstars“ durch. Nach dem Votum der beteiligten Radiosender lag er noch auf dem zweiten Platz.

Maël & Jonas aus Koblenz führten mit dem starken Song „I Swear to God“ zunächst mit deutlichem Vorsprung. In der Publikumsentscheidung, die ebenfalls mit 50 Prozent gewertet wurde, überholte Harris das Duo. Auf den Plätzen landeten Nico Suave & Team Liebe mit „Hallo Welt“, Felicia Lu („Angst“), Eros Atomus mit „Alive“ und „Soap“ von Emily Roberts.

Harris‘ Gewinnersong „Rockstars“ handelt von einer unbeschwerten Kindheit, dem Rückblick auf schöne Momente und dem Nachdenken über Gemeinsamkeiten. Der deutsch-amerikanische Schlagersänger, Rapper und Songwriter Harris hat viel Musik und Unterhaltung im Blut. Ein Großvater war Opernsänger, eine Großmutter Pianistin, sein Vater spielt mehrere Instrumente. Malik Harris fand schon früh den Weg auf Konzertbühnen, spielte auf Tourneen und war zum Beispiel Opener für James Blunt.

Harris hat große Pläne für die ECS-Endrunde in Turin. „Ich will gewinnen“, sagte er nach seinem Erfolg in der Vorrunde. In den vergangenen Jahren landete Deutschland im ESC-Finale meist weit abgeschlagen, 2021 etwa mit Jendrik auf dem vorletzten Platz.



Der emotionale Höhepunkt des Abends war der ukrainischen Sängerin Jamala (38) vorbehalten. Die ESC-Siegerin von 2016 verband ihren Auftritt mit einem bewegenden Plädoyer für den Frieden in ihrem Land. „Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg aufhört“, sagte Jamala. Die Sängerin war mit ihren beiden Kindern unter dramatischen Umständen aus ihrer Heimat geflohen. Sie musste ihren Mann in der Ukraine zurücklassen.

„Ich singe heute für Kinder, ich singe heute für Frauen“, sagte Jamala. „Ich möchte, dass die ganze Welt unsere Stimme hört, um von unserem Schmerz und Leiden zu hören.“ Sie wird alles tun, was sie kann. „Ich werde schreien, damit die ganze Welt hört, dass es so nicht sein kann.“

Mit der ukrainischen Flagge in der Hand sang Jamala ihren Siegersong von 2016 „1944“. Das Lied handelt von der Deportation der Krimtataren durch den sowjetischen Diktator Stalin.

Der Sieger des Abends nutzte seinen Auftritt auch, um ein klares Statement gegen den Krieg zu setzen. Am Ende seines Liedes drehte er seine Gitarre um. Auf der Rückseite des Instruments stand in großen Lettern: „Ich stehe zur Ukraine“.

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