Mit einem Preisgeld von fünf Millionen schwedischen Kronen (rund 480.000 Euro) ist der Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis der höchstdotierte Kinder- und Jugendliteraturpreis der Welt. In diesem Jahr wird die Schwedin Eva Lindström geehrt. Das teilte die Jury am Dienstag in Stockholm mit.
Statement der Jury
„Eva Lindströms mysteriöse Bilderwelt verändert sich ständig. Bäume ziehen ins Ausland, Hunde nehmen riesige Ausmaße an und Objekte verschwinden, um plötzlich wieder aufzutauchen“, heißt es in der Begründung der Jury, aus der Juryvorsitzender Boel Westin vorlas. Mit schnellen Pinselstrichen und dichten Farben schafft der Bilderbuchkünstler einen mehrdeutigen Dialog in Text und Bild, in dem die Grenzen zwischen Kind, Erwachsenem und Tiefe fließend sind. Mit tiefem Ernst und wildem Humor geht Lindström die großen Fragen des Lebens an.
Eva Lindström
Eva Lindstrom wurde 1952 in Schweden geboren Vasteras geboren. Von 1969 bis 1974 studierte sie an der Kunsthochschule Konstfack in Stockholm. Sie begann ihre Karriere als Karikaturistin in den 1980er Jahren. Heute lebt sie in der Hauptstadt Stockholm.
Als sie angerufen und über die Auswahl der Jury informiert wurde, war sie gerade von einem Spaziergang zurückgekehrt. Sichtlich überrascht suchte sie nach den richtigen Worten „Danke, vielen Dank, ich bin so überrascht“. Der Preis soll ihr am 30. Mai von der schwedischen Kronprinzessin überreicht werden.
In ihrer Heimat Schweden wurde Lindström bereits mehrfach ausgezeichnet. Ihre Werke sind hierzulande weitgehend unbekannt. 2006 erschien das Buch „So ein Glück! Geschichten aus Mai und Rom“ im Hanser-Verlag.
Der Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis
Die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren starb 2002 im Alter von 94 Jahren. Im selben Jahr stiftete die schwedische Regierung den Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis, der in Anlehnung an Lindgren Autoren von Kinder- und Jugendbüchern ehren soll, die die Welt bereichern Genre mit frischen und aufkeimenden Ideen.
Im vergangenen Jahr wurde der französische Kinderbuchautor Jean-Claude Mourlevat ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden insgesamt 282 Kandidaten und Organisationen aus 71 Ländern nominiert. Unter den Kandidaten waren sieben deutsche Kandidaten. Wolf Erlbruch war der einzige Deutsche, der die Auszeichnung 2017 erhielt.