Stand: 18.03.2022 12:46 Uhr
Das Heilfasten soll Körper und Seele reinigen. Aber: Wer eine Fastenkur beginnen möchte, sollte sich und seinen Körper darauf vorbereiten. Und beim Fasten gibt es einiges zu beachten.
Der einfachste Einstieg ins Fasten ist, in den Tagen davor schwer verdauliche Speisen wie Fleisch, Hartkäse, frittierte und fetthaltige Speisen weitgehend zu meiden. Ideal sind Kartoffeln, Reis, Gemüse, Obst (Äpfel) und Säfte.
Entlastungstage als Vorbereitung
Die Fastenkur beginnt dann mit einer ein- bis zweitägigen Vorbereitungsphase, den sogenannten Entlastungstagen. Leichte Schonkost wie gedämpftes Gemüse, Gemüsesuppe oder Brei entlasten den Darm. Die Energieaufnahme wird somit auf rund 1.000 kcal pro Tag reduziert.
Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin
Spätestens ab diesem Zeitpunkt sind Alkohol und Nikotin tabu. Idealerweise sollte auch auf Koffein verzichtet werden, auch wenn damit nicht mehr so streng umgegangen wird wie früher und 1-2 Tassen Kaffee pro Tag meist vertragen werden. Moderate bis normale körperliche Aktivität wird empfohlen, ebenso wie die emotionale Vorbereitung auf das Fasten (mehr Ruhe, weniger Stress). Die Fastentherapie soll laut sein Leitlinien der Fastentherapie am besten in der Gruppe unter ärztlicher Aufsicht durchführen.
Ein leerer Darm beugt Heißhungerattacken vor
Der eigentliche erste Fastentag beginnt dann mit einer gründlichen Darmentleerung, damit Sie während des Fastens keinen Hunger verspüren. Ein gängiges Mittel dagegen ist ein Abführgetränk mit Glaubersalz (aus der Apotheke): Innerhalb von 20 Minuten wird ein Liter Wasser mit 30 bis 40 Gramm Glaubersalz getrunken. Zitronensaft kann den Geschmack der Sole verbessern. Nach 30 Minuten werden weitere anderthalb bis ein Liter Flüssigkeit (Wasser oder Tee) eingenommen.
Fastentage: Trinken statt Essen
Während der Fastentage werden dann täglich ein Viertel Liter Gemüsebrühe, die gleiche Menge frisch gepresster Gemüse- oder Fruchtsäfte, sowie 30 Gramm Honig und mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit (Wasser, Kräutertee) zu sich genommen. Die maximal erlaubte Energiezufuhr an Fastentagen beträgt 250 bis 500 kcal pro Tag. Buttermilch darf auch während längerer Fastenkuren getrunken werden.
Tipps zum sanften Spülen
Da dem Darm an Fastentagen die Ballaststoffe aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten fehlen, benötigen Fastende mitunter Abführmittel, damit sie mindestens alle zwei Tage ihren Darm entleeren.
Sanfte Abführmittel sind zum Beispiel Zitronen-, Sauerkraut- oder Pflaumensaft, Apfelessig, Buttermilch, Brottrunk oder Kaffee. Reicht die sanfte Hilfe nicht aus, können beispielsweise auch Rizinusöl, Sole, Glauber- oder Bittersalz, Sanddorn- oder Sennatee und Milchzucker verwendet werden. Im Extremfall kann ein Einlauf Abhilfe schaffen.
Wie lange fasten
Eine Fastenkur nach Buchinger dauert in der Regel zwei bis vier Wochen. Aber auch kürzere Fastenzeiten können sich positiv auswirken. Wird Fasten als Therapie eingesetzt, kann die Fastenzeit bis zu sechs Wochen dauern.
Das Heilfasten sollte laut der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) 7 bis 10 Tage dauern, zuzüglich des Vorbereitungstages und anschließend drei Tage zur Normalisierung der Essgewohnheiten.
Was bedeutet Fastenbrechen?
Am Ende der Fastenkur steht das sogenannte Fastenbrechen, bei dem langsam ein roher oder gekochter Apfel gegessen wird und abends eine Kartoffelsuppe. Dann beginnt das sogenannte Refeeding, ein Ernährungsaufbau mit leichter vegetarischer Kost mit vielen Ballaststoffen und einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Die Nahrung sollte bewusst und langsam gekaut werden. Die Energieaufnahme steigt von Tag zu Tag mit zunehmender Ernährung: 800, 1.000, 1.200, 1.600 kcal. Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten viel Flüssigkeit. Spontaner Stuhlgang und Stuhlgang sollten spätestens am vierten Tag der Diät wieder auftreten.
Wer darf ohne Begleitung fasten?
Gesunde Menschen können in der Regel alleine zu Hause fasten. Es ist jedoch sinnvoll, vorher Ihren Hausarzt zu konsultieren. Wenn Sie zum ersten Mal fasten, können Sie sich von einer ausgebildeten Fastenleiterin oder einem fastenerfahrenen Arzt fachkundig beraten und unterstützen lassen. Wer unter Vorerkrankungen leidet, sollte nicht unbegleitet fasten.
Experten zum Thema
Weitere Informationen
