Fit für Olympia: Das müssen Sie über die Spiele in Peking wissen – Sportnews zu Eishockey, Wintersport und mehr

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Fit für Olympia: Das müssen Sie über die Spiele in Peking wissen – Sportnews zu Eishockey, Wintersport und mehr

Als erster Olympia-Gastgeber richtet Peking nach den Sommerspielen auch die Winterspiele aus. 109 Entscheidungen mit fast 2900 Athleten sind geplant.

Knapp ein halbes Jahr nach der Abschlussfeier in Tokio wird am 4. Februar das Olympische Feuer wieder entzündet. In Peking messen sich die weltbesten Wintersportler bei Schnee- und Eis-Wettkämpfen.

China und Wintersport – wie geht das zusammen?

2008 war Peking noch Austragungsort der Sommerspiele. Nun ist die Hauptstadt die erste Metropole, die auch die Winterspiele ausrichten darf. Bis 2025 will die Regierung 300 Millionen Chinesen für den Wintersport begeistern und einen riesigen Markt für die Branche aufbauen. Zu diesem Zweck wurden im ganzen Land zahlreiche Skigebiete und Eisbahnen geschaffen. Die olympischen Austragungsorte in den Bergen von Zhangjiakou und Yanqing wurden mit großem Aufwand hergerichtet. Ein Hochgeschwindigkeitszug legt die rund 200 Kilometer nach Peking in 47 Minuten zurück. Für den sportlichen Erfolg seiner Mannschaft hat China eine Reihe ausländischer Trainer eingestellt und massive Förderprogramme für Jugendliche aufgelegt.

Wie viel zahlt China für die Spiele?

Chinas Präsident Xi Jinping hat „einfache Spiele“ versprochen. Offiziell liegt das Budget bei rund 3,5 Milliarden Euro, das wäre der niedrigste Betrag für die Winterspiele seit rund 20 Jahren. Allerdings sind viele Ausgaben wie die hohen Investitionen für das neue Skigebiet und der Bau neuer Eisenbahnlinien und Straßen nicht enthalten. Infolgedessen schätzen einige Experten die Gesamtkosten auf das Zehnfache, selbst wenn einige der Austragungsorte der Sommerspiele 2008 wiederverwendet werden. Einen Teil der Kosten wollen die Olympia-Organisatoren durch den Verkauf der Wohnungen in den Olympischen Dörfern wieder hereinholen. Andererseits fallen die erhofften Einnahmen aus dem Ticketverkauf aus Corona-Pandemie wahrscheinlich weitgehend aus.

Wie geht Olympia mitten in der Omicron-Welle?

Die hoch ansteckende Virusvariante ist der absolute Härtetest für Chinas knallharte Null-Covid-Strategie. Das Gastland selbst habe das Virus bisher besser im Griff als andere Länder. Daher gilt es zu vermeiden, dass die Beteiligten der Olympischen Spiele mit der chinesischen Bevölkerung in Kontakt kommen. Die Organisatoren haben einen geschlossenen Kreislauf aufgebaut, in dem sich Athleten, Funktionäre und Helfer wie in einer Parallelwelt bewegen. Verhaltensregeln für alle Beteiligten sind in ausführlichen Handbüchern festgehalten. Tägliche PCR-Tests und Masken sind obligatorisch. Infizierte müssen in Quarantänehotels. Ausländische Zuschauer sind nicht zugelassen. Auch in China gibt es keine Tickets zu kaufen, nur ausgewählte Personen dürfen auf die Tribünen.

Warum ist China als Gastgeber so umstritten?

Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, die Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und Drohungen gegen Taiwan – Vorwürfe gegen die Machthaber in Peking gibt es genug. Umweltschützer kritisieren die Effekthascherei beim Bau der Wettkampfstätten in der Bergregion und die Verschwendung von Strom und Wasser für die seit Wochen laufenden Schneekanonen. Für zusätzliche Irritationen sorgte, dass ein hochrangiger Funktionär des Organisationskomitees bei Kritik der Athleten mit „Strafe“ drohte. Bei der Vergabe der Spiele hatte das Internationale Olympische Komitee jedoch keine Wahl, die einzige Alternative war Almaty im autoritären Kasachstan. München und etliche weitere Bewerber hatten sich vorzeitig aus dem Rennen um die Winterspiele 2022 zurückgezogen.

Wie viele Teilnehmer und Wettbewerbe gibt es?

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Erwartet werden fast 2.900 Athleten aus mehr als 90 Nationen, weniger als der Teilnehmerrekord vor vier Jahren in Pyeongchang. 45 Prozent davon werden Frauen sein, laut IOC der höchste Frauenanteil in der Geschichte der Winterspiele. 149 Athletinnen und Athleten sind für Deutschland nominiert, fünf weniger als 2018. In 109 Bewerben werden Medaillen vergeben, sieben sind neu im Programm: Es gibt Mixed-Bewerbe mit Mannschaften aus Frauen und Männern im Skispringen, Snowboardcross, Shorttrack und der Sprung der Ski-Freestyler. Premiere feiern der Monobob der Damen und der Big Air der Ski-Freestyler.

Wann können deutsche Fans die Wettbewerbe verfolgen?

Aufgrund der Zeitverschiebung von sieben Stunden müssen vor allem Alpin-Fans sehr früh aufstehen, zudem fallen in der Deutschen Nacht viele Medaillenentscheidungen im Eiskunstlauf, Snowboard und Ski-Freestyle. Auf der anderen Seite können sich die Zuschauer morgens und am frühen Nachmittag auf Biathlon, Skispringen, Langlauf, Nordische Kombination und die Wettkämpfe im Eiskanal einstimmen. Die Vorrundenspiele der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft beginnen um 9.40 Uhr und 14.10 Uhr MEZ.

Wer überträgt Olympia im Fernsehen?

Olympia-Bilder sind bei Eurosport, ARD und ZDF zu sehen. Eurosport zeigt insgesamt 300 Stunden Live-Programm im Free-TV, alle Wettbewerbe sind mit dem kostenpflichtigen Angebot Joyn Plus verfügbar. Die öffentlich-rechtlichen Sender übertragen täglich abwechselnd bis zu 16 Stunden live, plus insgesamt 500 Stunden Live-Streaming auf jeweils sechs Kanälen. ARD und ZDF haben Unterlizenzen von der Eurosport-Muttergesellschaft Discovery erhalten, die die olympischen Übertragungsrechte besitzt.

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