Öl und Gas können auf verschiedene Weise unterirdisch gelagert werden. In herkömmlichen Lagerstätten sammelt sich Öl oder Gas in durchlässigem, porösem Gestein unter einer Sperrschicht. Bohrt man in dieses Endlager, fließen die fossilen Brennstoffe nach oben oder können hochgepumpt werden. Unkonventionelle Vorkommen hingegen sind Ölsande, aber auch Gas oder Öl in undurchlässigem Gestein, beispielsweise in Sandsteinschichten („Tight Gas“, „Tight Oil“) oder in Tongestein („Shale Gas“). Um diese Vorkommen auszubeuten, muss ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in das Gestein injiziert werden, um es aufzubrechen, damit die Bodenschätze entweichen können. Das „Hydraulic Fracturing“ oder kurz Fracking genannte Verfahren hat es vor allem in Nordamerika ermöglicht, die Fördermengen in den letzten Jahren drastisch zu steigern. In den USA werden mittlerweile zwei Drittel der Erdöl- und Erdgasförderung durch Fracking gewonnen. Es wird jedoch wegen Umweltrisiken und Klimaschäden kritisiert, unter anderem weil relativ viel Methan unkontrolliert entweicht oder sinnlos verbrannt wird. Kommerzielles Fracking ist in Deutschland verboten. Um russisches Gas zu ersetzen, wird die EU künftig jedoch deutlich mehr Flüssiggas aus den USA beziehen, das hauptsächlich durch Fracking gewonnen wird.
25/03/202225/03/2022By M.Schwarzmann
