Freilassung: Gezüchtete Bambushaie vor Ko Phi Phi ausgesetzt – Wissen

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Freilassung: Gezüchtete Bambushaie vor Ko Phi Phi ausgesetzt – Wissen

Die Bambushaie werden vor Ko Phi Phi ausgesetzt. Foto: S Hotels & Resorts/dpa


In Thailand werden Baby-Bambushaie ausgesetzt, um die schrumpfende Population zu unterstützen. In der Andamanensee sollen sie bei der Populationskontrolle helfen.

Ko Phi Phi – Haie sind nicht nur wichtig für die Natur, sondern manchmal sogar niedlich: Bambushaie werden seit einigen Monaten auf der thailändischen Trauminsel Ko Phi Phi gezüchtet und als Jungtiere in die Wildnis entlassen.

Das Projekt „Save Our Sharks“ („SOS“) soll das fragile Meeresökosystem rund um den bei Touristen aus aller Welt beliebten „Hat Nopparat Thara – Mu Ko Phi Phi National Park“ in der Provinz Krabi unterstützen. Erst vor wenigen Tagen setzten Meeresbiologen vier Baby-Raubfische im Alter von neun bis zehn Monaten an einem Korallenriff vor der Insel Ko Mah frei.

„Die meisten Haiarten spielen eine wichtige Rolle bei der Populationskontrolle“, sagte der Meeresbiologe Kullawit Limchularat, der die Tiere mit Kollegen bei einem Tauchgang in die Freiheit freigab, der Deutschen Presse-Agentur. „Sie jagen die schwächste Beute. Stärkere Tiere überleben und können sich fortpflanzen, wodurch das Ökosystem letztendlich stärker und vielfältiger wird.“

Als Jungtiere haben die kleinen, braun gestreiften Fische mit einem Hai wie aus dem Bilderbuch nur ihre Stromlinienform gemeinsam. Sie sehen geradezu niedlich aus – und auch ein bisschen schüchtern: Nach dem Öffnen der Transportbox müssen die Taucher mehrmals gegen die Wände klopfen, um die Minihaie zum Herausschwimmen zu bringen.

Braunband-Bambushaie (Chiloscyllium punctatum) werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gering bedroht“ eingestuft. Auch der Bestand der für den Menschen ungefährlichen Raubfische geht in Thailand aufgrund von Überfischung und der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums – der Korallenriffe – zurück. Das „SOS“-Projekt wurde im vergangenen November vom Phuket Marine Biological Center (PMBC) des thailändischen Umweltministeriums in Zusammenarbeit mit dem Marine Discovery Center im Resort Saii Phi Phi Island Village ins Leben gerufen.



Bisher seien mehr als 20 Bambushaie freigelassen worden, sagte Limchularat. 30 bis 40 sollen im kommenden Jahr folgen. „Aber das hängt sowohl davon ab, wie viele neue Haie in unserem Land geboren werden, als auch von unseren Daten zum Zustand der Haipopulation“, sagt der Experte. „Natürlich müssen wir eine Überbevölkerung um jeden Preis vermeiden.“

Braunband-Bambushaie sind eine eierlegende Haiart. Wenn sie schlüpfen, sind die Babys etwa zehn Zentimeter lang. Sie wachsen im Marine Discovery Center nahe der verträumten Loh Ba Kao Bay zunächst in Aquarien und später in kleinen Becken heran – bis sie groß genug sind, um in der Andamanensee zu überleben. Ausgewachsene Männchen können bis zu 60 Zentimeter lang werden.

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