Gesundheit: BA.2 breitet sich aus: Kommen noch Öffnungen? – Inländisch

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Gesundheit: BA.2 breitet sich aus: Kommen noch Öffnungen?  – Inländisch

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte am Sonntag auf Twitter vor einer zu schnellen Öffnung über die jüngsten Bundes- und Landesbeschlüsse hinaus angesichts der Zunahme der Omicron-Variante BA.2, die sich voraussichtlich schneller ausbreiten wird. Dies würde die Omicron-Welle unnötig verlängern und unnötige Opfer kosten, schrieb er. Grüne und SPD forderten vorsichtige Öffnungsschritte.

BA.2 verbreitet sich vermutlich noch schneller als die ursprüngliche Omicron-Variante und wächst derzeit in Deutschland spürbar, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) bereits in seinem jüngsten Wochenbericht mitteilte. Ein erneuter Anstieg der Fallzahlen ist nicht auszuschließen. Die Sieben-Tages-Inzidenz am Sonntag lag laut RKI bei 1.346,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche – 4,1 weniger als am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 118.032 Corona-Neuinfektionen und 73 Todesfälle gemeldet. Vor einer Woche gab es 58 Todesfälle.

Dürr sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Wir stellen zum Glück fest, dass die Kliniken nicht überlastet sind. Sobald dieser Fall auftrat, war immer klar, dass Beschränkungen aufgehoben werden mussten, da sie nicht weiter begründet werden konnten. Dementsprechend müssen die Maßnahmen nun schrittweise zurückgenommen werden und ab dem 20. März kehren wir zur Normalität zurück.“ Masken und Tests in Heimen werden jetzt in der Ampelkoalition diskutiert.

Masken werden wohl Alltag bleiben

Das deutet auf mögliche Konflikte in der Ampel mit der nun anstehenden „Schnellanpassung im Infektionsschutzgesetz“ hin, so die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann. Teststrategien und der Nachweis des Impf- und Genesungsstatus seien weiterhin in speziellen Bereichen gerechtfertigt, sagte Haßelmann in den Funke-Zeitungen. Neben Krankenhäusern, Alten- und Behinderteneinrichtungen nannte Haßelmann auch Schulen und Kindertagesstätten.

Laut dem Grünen-Politiker werden FFP2-Masken auch in absehbarer Zeit zum Alltag in Geschäften oder in Bussen und Bahnen gehören. „Auch Abstandsgebot und Hygieneauflagen haben sich bewährt.“ Haßelmann betonte: „Die Pandemie endet nicht an einem Stichtag.“ Auf mögliche Verschlechterungen sollten die Länder kurzfristig reagieren können. „Uns ist wichtig, dass Kommunen, Städte und Länder im Pandemiemanagement handlungsfähig bleiben, um Öffnungen zu sichern.“

Auch SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nannte FFP2-Masken und Tests als Bausteine ​​des geplanten Grundschutzes. „Und wir brauchen Regeln für Hotspots, damit Länder angemessen auf einen plötzlichen Ausbruch reagieren können.“ Im geplanten gemeinsamen Gesetzentwurf wird die Ampel auch die Anregungen des Sachverständigenrates aufgreifen.

Mehr Infektionen im Herbst

Der Expertenrat der Regierung hatte sich für vorausschauende Öffnungsstrategien ausgesprochen und betont: „Die Dauer dieser neuen Phase der Pandemie hängt von zahlreichen Faktoren, etwa der Impfrate und der Verbreitung neuer Virusvarianten, ab und kann daher nicht genau vorhergesagt werden.“ Spätestens im Herbst drohen erneute Infektionswellen. Bund und Länder hatten beschlossen, alle weitreichenden Corona-Auflagen zum 20. März zu beenden, sprachen sich aber über diesen Termin hinaus für einen „Grundschutz“ aus.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte Schutz vor allem für Schulen. „Nur Tests und Masken ermöglichen unseren Schülern einen sicheren Präsenzunterricht“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Unsere Kinder sollen ohne Sorgen und Druck das Schuljahr und die Abschlussprüfungen absolvieren können.“ In Bereichen, in denen Kontakte unvermeidlich sind, muss der Staat die richtige Balance des Grundschutzes gewährleisten. Für bundesweit einheitliche Maskenregeln im Fernverkehr warte er „auf Vorschläge des Bundesverkehrsministers“, sagte Söder an die Adresse des FDP-Politikers Volker Wissing.

Kommt die Impfung?

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte der „Rheinischen Post“ (Samstag) gesagt, derzeit seien nur „Maßnahmen mit hoher Wirksamkeit und geringer Eingriffsintensität“ denkbar – insbesondere Teststrategien und die Tragepflicht eine Maske in besonderen Situationen. Wie eine Umfrage des Insa-Instituts für die „Bild am Sonntag“ ergab, will mehr als jeder zweite Bundesbürger auch nach Ablauf der Maskenpflicht weiterhin eine Maske tragen.

Unklar ist auch, ob es eine generelle Impfpflicht geben wird. Mützenich förderte es noch einmal. „Die Impfpflicht ist ein geeignetes Mittel, um Freiheitsbeschränkungen im nächsten Winter zu vermeiden“, sagte er. Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir haben viel versucht, die Menschen durch Impfaktionen und niedrigschwellige Angebote zu erreichen.“ Aber das war das Ende des Weges. „Um die Impfquote weiter zu erhöhen, brauchen wir eine Impfpflicht ab 18 Jahren.“

Im Bundestag liegen derzeit mehrere Anträge zum Thema Impfpflicht vor – eine Mehrheit für einen Antrag zeichnet sich aber noch nicht ab. Während die Ampel auf Gruppenanträge aus der Parlamentsmitte setzt, hatte die Union eigene Vorschläge eingebracht. Auf die Frage, ob er sich mit Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) verständigen wolle, sagte Mützenich: „Ich suche eine breite Mehrheit. Tatsächlich bin ich auch mit dem neuen Fraktionsvorsitzenden der CDU im Gespräch. CSU.“

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