Berlin (dpa) – Nach dem Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Corona-Pandemie hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder seiner Unzufriedenheit Ausdruck verliehen. Es sei „unbefriedigend, weil wir es erst wieder verschoben haben“, sagte er am Montagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Seine Frage lautete vor Wochen: „Was müssen wir jetzt ändern?“ Da die nun vorherrschende Omicron-Variante offenbar weniger aggressiv sei und auch einen milderen Verlauf habe als bisherige Corona-Varianten, sei es nicht mehr angebracht, wie im vergangenen Jahr „alles durch Abriegeln zu lösen“, sagte der CSU-Vorsitzende. „Wir müssen uns einen klügeren Weg überlegen.“
Unbefriedigend ist auch, dass die PCR-Testkapazitäten nicht ausreichen. „Wir waren überrascht und genervt“, sagte Söder. Die nun beschlossene Priorisierung führe dazu, dass ab diesem Zeitpunkt „wir keine Ahnung haben, wie hoch die Infektionszahlen wirklich sind“.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten beschlossen, die bisherigen Maßnahmen nicht zu verschärfen, aber auch nicht zu lockern. Präzisere PCR-Labortests und die Nachverfolgung von Infektionsketten sollten angesichts der beispiellos hohen Infektionszahlen stärker auf besonders sensible Bereiche konzentriert werden. Eine neue Kampagne soll für Impfungen werben.
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