Gesundheit
Die Krankenkassenbeiträge könnten 2023 steigen
2023 könnten die Krankenkassenbeiträge wieder steigen. Foto: Alexander Heinl/dpa-tmn
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Corona-Kosten – auch die Krankenkassen. Daher könnten die Prämien bald wieder steigen. Aber die Pandemie ist nicht der einzige Grund.
Auf die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen könnten 2023 steigende Beiträge zukommen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte der Funke Mediengruppe, bei einem erwarteten Defizit der Krankenkassen von rund 17 Milliarden Euro im nächsten Jahr sei dies nicht ganz zu vermeiden.
Zugleich betonte der SPD-Politiker: „Wir werden versuchen, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen – durch die Nutzung von Effizienzreserven, die Anpassung der Rücklagen der Krankenkassen und die Erhöhung des Steuerzuschusses.“ Ohne eine zusätzliche Finanzspritze wären deutliche Beitragserhöhungen unvermeidbar.
Zu den Gründen für die im nächsten Jahr zu erwartende Finanzierungslücke sagte Lauterbach: „Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode die Leistungen für gesetzlich Versicherte deutlich verbessert. Das kostet.“ Zudem seien durch die Corona-Krise Einnahmen mit noch schwerwiegenderen Folgen verloren gegangen. „Die Schere wird immer breiter.“ Darauf werde die Koalition in Kürze mit einem Finanzierungsgesetz für die GKV reagieren.
Bereits in diesem Jahr erhalten die Registrierkassen einen deutlich erhöhten Zuschuss von 28,5 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt. Damit soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag vorerst stabil bei 1,3 Prozent gehalten werden. Die Krankenkassen legen die konkrete Höhe ihres Zusatzbeitrags selbst fest; sie können vom Durchschnittswert abweichen. Der Gesamtbeitrag enthält auch den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.