Gesundheit: Diese Diät hilft bei Typ-2-Diabetes

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Gesundheit: Diese Diät hilft bei Typ-2-Diabetes

Etwa 90 Prozent der Diabetiker haben Typ-2-Diabetes

Quelle: iStock

EIn Deutschland gibt es rund acht Millionen Diabetiker, schätzungsweise 90 Prozent von ihnen haben Typ 2. Das heißt, die Krankheit ist nicht angeboren, sondern hat sich im Laufe des Lebens entwickelt, etwa durch Übergewicht, eine Ernährung auch fettig, ballaststoffarm und kohlenhydratreich und/oder Bewegungsmangel. Prof. Dr. Stephan Martin, Chefarzt für Diabetologie beim Verband Katholischer Kliniken in Düsseldorf (VKKD) und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ): „Wenn man so will, essen viele Menschen ihren Typ-2-Diabetes regelrecht. „ Noch sind die meisten Patienten zwischen 50 und 70 Jahre alt und übergewichtig, aber Experten beobachten, dass es immer mehr jüngere Menschen gibt.

Beim Typ-2-Diabetes wirkt Insulin in den Körperzellen nicht mehr richtig, wodurch der Blutzucker ansteigt

Beim Typ-2-Diabetes wirkt Insulin in den Körperzellen nicht mehr richtig, wodurch der Blutzucker ansteigt

Quelle: ASBS

Diabetes verringert die Lebensqualität

Typ-2-Diabetes belastet nicht nur die Krankenkassen finanziell – laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft belaufen sich die direkten Kosten der Erkrankung auf jährlich mehr als 21 Milliarden Euro – sondern beeinträchtigt vor allem das Leben all derer, die chronisch darunter leiden die Krankheit. Es drohen Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentung, verminderte Lebensqualität und letztlich verlorene Lebensjahre.

Patienten, die täglich Insulin spritzen, müssen ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig messen und in Diabetestagebüchern festhalten. Und selbst diejenigen, die mit Tabletten behandelt werden können, haben erhebliche Einschränkungen im Alltag. Sie müssen nicht nur besonders auf ihre Ernährung achten, sondern oft auch mit Nebenwirkungen von Medikamenten wie Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen kämpfen.

„Typ-2-Diabetes galt lange Zeit als irreversible Stoffwechselerkrankung“, sagt Prof. Dr. Martin. Doch neue Studienergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass es definitiv einen Weg zurück in die Vorstufen der Krankheit gibt.

Die Bauchspeicheldrüse (rot markiert) liegt zwischen Magen, Milz und Leber.  Es reguliert den Blutzuckerspiegel, indem es das Hormon Insulin produziert

Die Bauchspeicheldrüse (rot markiert) liegt zwischen Magen, Milz und Leber. Es reguliert den Blutzuckerspiegel, indem es das Hormon Insulin produziert

Quelle: iStock

Neue Studien zeigen, dass Diabetes nicht irreversibel ist

Prof. Martin: „Früher hieß es, das Gewicht der Patienten habe wenig Einfluss auf den Verlauf und die Entwicklung des Typ-2-Diabetes. Heute wissen wir: Je höher der Body-Mass-Index (BMI), desto höher das Diabetes-Risiko. Übergewicht zu verlieren sollte das primäre Ziel sein, das wir in der Therapie ansprechen.“

Aktuelle Studien unterstützen die Aussagen von Prof. Martin und zeigen: Es sind vor allem einfache Kohlenhydrate, die die Insulinproduktion besonders anregen. Sie finden sich als Stärke oder Zucker in sättigenden Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis oder Brot – und auch in kalorienreichen Süßigkeiten und Erfrischungsgetränken. Logische Konsequenz: Wer Kohlenhydrate von seinem Teller streicht, senkt sein Diabetes-Risiko.

Der Body-Mass-Index, kurz BMI, ist einer der Indikatoren für Diabetes

Der Body-Mass-Index, kurz BMI, ist einer der Indikatoren für Diabetes

Quelle: ASBS

Wirken Sie dem mit der richtigen Ernährung entgegen

Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigt, dass Typ-2-Diabetes-Patienten von einer Low-Carb-Ernährung, also der Reduktion von Kohlenhydraten, profitieren können. Kerstin Kempf vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum (WDGZ) teilte 200 Typ-2-Diabetiker (BMI über 27, HbA1c-Wert über 7,5 Prozent) in zwei Gruppen ein: Die eine sollte nur ihre Schritte zählen und sich regelmäßig wiegen, die andere wurde auf eine gelegt niedrigglykämische, proteinreiche Ernährung (Prüfmedikament: Almased, 1200 kcal pro Tag) für eine Woche. In den nächsten elf Wochen wurde die Diät schrittweise reduziert und eine kohlenhydratarme Diät eingeführt. Ergebnis: Nach drei Monaten war der HbA1c-Wert in der Diätgruppe um mehr als ein Prozent gesunken und die Teilnehmer hatten deutlich an Gewicht verloren.

Erhöhte HbA1c-Werte sind die Folge von zu viel Zucker im Blut – über einen längeren Zeitraum.  HbA1c wird daher auch als sogenanntes Blutzuckergedächtnis bezeichnet

Erhöhte HbA1c-Werte sind die Folge von zu viel Zucker im Blut – über einen längeren Zeitraum. HbA1c wird daher auch als sogenanntes Blutzuckergedächtnis bezeichnet

Quelle: ASBS

Fazit: Eine ausgewogene Ernährung, deren Nährstoffzusammensetzung auf eine Senkung des Blutzuckerspiegels und des HbA1c abzielt, kann Diabetikern das Leben erleichtern. Außerdem ist es einfach zu machen und Sie können wirklich nichts falsch machen. „Außerdem sieht man schnell Ergebnisse, was unglaublich motivierend ist“, sagt Prof. Martin.

So funktioniert eine ausgewogene Ernährung

Bei einer ausgewogenen Ernährung geht es zum Beispiel darum, Produkte zu essen, die Ihren Bedürfnissen am besten entsprechen Almased-Typ 2, derzeit das einzige Lebensmittel mit besonderen medizinischen Zwecken für Typ-2-Diabetiker. Zunächst werden alle Mahlzeiten durch den natürlichen Proteinshake ersetzt, später nur noch eine Mahlzeit am Tag.

Almased Typ 2 enthält eine ausgewogene Kombination aus Sojaprotein, Magermilchjoghurtpulver und Honig. Dank des niedrigen glykämischen Index von 27 und der speziellen Nährstoffkombination senkt der Shake den Blutzuckerspiegel und den HbA1c-Wert, sodass die körpereigene Insulinproduktion auf natürliche Weise für bessere Blutzuckerwerte sorgt. Wie die Fachzeitschrift „Diabetes Care“ berichtet, wurde 2018 die positive Wirkung von Almased Typ 2 auf den HbA1c-Wert in weiteren Studien am Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum untersucht und bestätigt.

Almased Typ 2 hat eine spezielle Nährstoffkombination und einen niedrigen glykämischen Index von 27. Dies wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus

Almased Typ 2 hat eine spezielle Nährstoffkombination und einen niedrigen glykämischen Index von 27. Dies wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus

Quelle: iStock

Was haben die Studienteilnehmer gegessen?
Nach einem speziellen 12-Wochen-Plan mit Almased-Typ 2:

  • In Woche 1 tranken sie den Shake morgens, mittags und abends gemischt mit Wasser und etwas Öl.
  • In den Wochen 2 bis 4 wurde morgens und abends weiterhin Almased Typ 2 serviert und die Teilnehmer konnten ihr eigenes Low-Carb-Mittagessen zubereiten.
  • In den Wochen 5 bis 12 wurde anstelle des Shakes ein kohlenhydratarmes Frühstück hinzugefügt. Die Teilnehmer sollten dann bis zum Ende der Studie nach 52 Wochen eine Mahlzeit pro Tag zu sich nehmen Almased-Typ 2 Ersatz.

Fazit: Die Teilnehmer konnten ihren HbA1c-Wert um durchschnittlich 0,81 Prozent senken.

Prof. Dr. Stephan Martin ist Chefarzt für Diabetologie im Verband Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ)

Prof. Dr. Stephan Martin ist Chefarzt für Diabetologie im Verband Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ)

Quelle: Verband Katholischer Kliniken Düsseldorf / Collage: ASBS

Prof. Martin: „Bei adipösen Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohen Blutzuckerwerten ist es sicherlich viel besser, auf Kohlenhydrate zu verzichten, als die Insulintherapie zu steigern. Denn Insulin senkt nicht nur den Blutzuckerspiegel, es blockiert auch die Fettverbrennung, die letztlich dick macht“, sagt der Autor des Ratgebers „Das neue Diabetes-Programm“ (Trias Verlag).

Bis zu 140 Einheiten Insulin täglich

Einer, der das bestens kennt, ist Hans Strunk, 73, aus Dormagen (NRW). 2006 wurde bei dem ehemaligen Bankkaufmann Typ-2-Diabetes diagnostiziert, seine Werte waren damals fragwürdig. Strunk: „Ich war 171 cm groß und wog 105 Kilo. Mein BMI lag bei 35,9 und mein HbA1c bei 8,5 Prozent. Diabetes war sozusagen vorprogrammiert.“ Sein Diabetologe verordnete ihm eine Insulintherapie und steigerte die Dosis stetig, zuletzt spritzt Strunk täglich 140 Einheiten Insulin, bis sein Diabetologe im Juli 2021 in den Ruhestand ging und Prof. Martin die Behandlung übernahm.

Strunk: „Glück für mich. Prof. Martin hat herausgefunden, dass meine Bauchspeicheldrüse noch genug Insulin produziert. Er hat mir eine radikale Gewichtsabnahme empfohlen. Damit habe ich angefangen – mit Almased. Wir haben sofort das Insulin abgesetzt, mein Gewicht purzelte schnell.“

Heute hat Strunk Normalgewicht und einen HbA1c-Wert von 6,6 Prozent. „Seit 15 Jahren mehrmals täglich Blutzucker messen und Insulin spritzen. Endlich ist es vorbei – ich stecke nicht mehr in dieser Routine fest. Heute bin ich viel aktiver und beweglicher, kann Treppen steigen und spazieren gehen ohne außer Atem zu kommen. Ein völlig neues Lebensgefühl“, sagt der Rentner.

Braucht nach erfolgreicher Gewichtsabnahme keine Insulinspritzen mehr: Hans Strunk

Braucht nach erfolgreicher Gewichtsabnahme keine Insulinspritzen mehr: Hans Strunk

Quelle: privat / Collage: ASBS

Was rät er anderen Typ-2-Diabetes-Patienten? Strunk: „Machen Sie einen Test, wie viel Insulin Ihre Bauchspeicheldrüse selbst produziert. Und probieren Sie Almased in Kombination mit einer Low-Carb-Diät. Ich habe den Shake immer zu Hause. Wenn ich es an einem Tag kulinarisch übertreibe – z zu Weihnachten – es gibt in den nächsten Tagen Almased statt Dinner.“

Experte Prof. Martin rät allen, die vielleicht gleich loslegen wollen: „Bitte fangen Sie nicht alleine an, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Ernährungsumstellung und lassen Sie vorher die noch vorhandene Insulinproduktion messen. Denn: Wer eine (blutzuckersenkende) Diät beginnt, muss Insulin oder Medikamente, die die Insulinproduktion steigern, reduzieren oder absetzen, sonst kann es zu Unterzuckerungen kommen.