Gesundheit: Drosten: Kein infektionsfreier Sommer, Maske bleibt – häuslich

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Gesundheit: Drosten: Kein infektionsfreier Sommer, Maske bleibt – häuslich

Einerseits seien die aktuellen Impffortschritte nicht ausreichend, andererseits sei die Infektionsaktivität durch die omicron-Variante noch hoch, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus Update“ auf NDR-Info. „Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.“

Omicron-Welle und Jahreszeiten

Drosten verwies darauf, dass etwa in Südafrika die Omicron-Welle im Hochsommer steil angestiegen sei. Im Sommer in Deutschland gehe er zwar nicht davon aus, dass eine „ungezähmte“ Welle zu sehen sein werde, aber „man wird sich auch im Sommer mit diesem Omicron-Virus infizieren können“. Dementsprechend hält er es auch für ratsam, im Sommer weiterhin Masken in Innenräumen zu tragen. Insbesondere das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei langfristig „die effizienteste Maßnahme überhaupt“.

Mit Blick auf im Jahresverlauf wieder sinkende Temperaturen äußerte Drosten die Einschätzung, dass es eine weitere Winterwelle geben werde. Er hoffe, dass damit keine gravierende Krankheitslast in der Bevölkerung einhergehe, aber die Gefahr von Arbeitsausfällen in großem Umfang weiterhin bestehe. „Die Pandemie wird nicht nur vorbei sein, wenn die Krankheitsschwere durch Impfung abgeschnitten ist, sondern auch, wenn diese hohe Übertragbarkeit durch bestimmte Veränderungen in der Bevölkerung beendet ist“, warnte er.

Omikron-Subtyp BA.2

Drosten erklärte, dass der vermutlich noch leichter übertragbare und sich immer weiter ausbreitende Omicron-Subtyp BA.2 ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung bleibe. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist in seinem aktuellen Wochenbericht den Anteil positiver Befunde in einer Stichprobe mit rund 24 Prozent aus.

Ob BA.2 zu schwereren Krankheitsverläufen führe, könne nicht anhand früherer Studiendaten aus mehreren Ländern festgestellt werden, sagte Drosten. Die Daten sind noch sehr vorläufig. Allerdings erhofft er sich Erkenntnisse aus Hongkong, wo viele ältere Menschen bisher sehr zögerlich mit der Impfung umgegangen sind und wo Omicron nun eine hohe Krankheitslast in dieser Gruppe zeigt.

Trotz der Tatsache, dass die Impfstoffe bereits auf Omikron angepasst wurden, wiederholte Drosten seinen Appell, sich zunächst mit den bereits verfügbaren Impfstoffen impfen und verstärken zu lassen. Eine US-Studie mit Makaken hat beispielsweise gezeigt, dass der Booster-Effekt einer dritten Impfung mit dem Moderna-Impfstoff gegen Omikron genauso gut ist wie mit einem auf Omikron angepassten Impfstoff. Für den Menschen lassen sich daraus zwar keine konkreten Rückschlüsse ziehen. Doch Drosten riet klar: „Sie sollten nicht warten, sondern die dritte Dosis mit dem alten Impfstoff einnehmen. Du kannst dich immer erfrischen.“

© dpa-infocom, dpa:220302-99-345113/2

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