Erfurt (dpa/th) – An Thüringer Grund- und Sonderschulen soll die Maskenpflicht im Unterricht ab Montag abgeschafft werden. Die Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich sollen vorsichtig gelockert werden, wie ein Sprecher des Thüringer Kultusministeriums am Mittwoch sagte. Zuvor hatte der MDR über die geplante Abschaffung der Maskenpflicht berichtet. Die Corona-Tests in den Schulen zweimal wöchentlich sollen vorerst fortgesetzt werden, sagte der Sprecher. Die Maskenpflicht im Unterricht für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse an weiterführenden Schulen soll vorerst bestehen bleiben.
Eine Reihe von Corona-Maßnahmen des Bundesinfektionsschutzgesetzes laufen am 19. März aus. Allerdings will Thüringen eine Übergangsregelung nutzen, um bestimmte Maßnahmen bis zum 2. April fortsetzen zu können.
Thüringens Kultusminister Helmut Holter (Linke) kritisierte das Vorgehen der Bundesregierung. In der Kultusministerkonferenz einigte man sich darauf, den Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen behutsam und behutsam anzugehen. „Was jetzt geplant ist, hat nichts mit einem vorsichtigen und vorsichtigen Ausstieg zu tun“, sagte Holter.
Kritik an der Entscheidung des Kultusministeriums kommt von den Grünen. Dass Grund- und Förderschüler im Unterricht keine Masken mehr tragen müssen, sei angesichts der extrem hohen Infektionszahlen „ein völlig falsches Signal“, sagte Fraktionsvorsitzende Astrid Rothe-Beinlich. „Als Grünen-Fraktion haben wir ganz klar etwas anderes empfohlen, denn Fakt ist: Masken schützen vor Ansteckung und Übertragung.“
Aus ihrer Sicht wäre es besser gewesen, bis zwei Wochen nach den Osterferien einen weiteren Sicherheitspuffer mit Masken und Schnelltests für die Schulen zu schaffen, um möglichst viele Infektionen zu vermeiden. Die jetzt getroffene Entscheidung des Ministeriums wird voraussichtlich dazu führen, dass viele Familien die Osterferien in Quarantäne verbringen werden.
Die Thüringer CDU-Landtagsfraktion hingegen findet den richtigen Schritt. „Die Kleinen sollten nicht lange mit Maßnahmen belastet werden“, erklärte der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner. Gerade in Grund- und Förderschulen ist die Maskenpflicht im Unterricht eine große Belastung. Sprachverständnis und Lautbildung litten unter den Masken, argumentierte Tischner.
In Kindergärten sollen feste Gruppenbildungen als Infektionsschutzmaßnahme ab Montag nicht mehr verpflichtend sein. Zwei Tests pro Woche sollen weiterhin angeboten werden. Zudem soll das Contact Tracing in Schulen und Kitas abgeschafft werden.
„Wir werden weiterhin ein hohes Infektionsschutzniveau in Schulen und Kindergärten in Thüringen haben. Gleichzeitig setzen wir erste Lockerungen um, denn Schulen und Kindergärten sollen langfristig nicht anders behandelt werden als andere Bereiche der Gesellschaft.“ “, erklärte Holter.
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