Erfurt (dpa/th) – Die Fraktionen von Linke, SPD, Grünen und CDU ringen nach dem 2. April um den richtigen Kurs in der Corona-Politik. „Unser Ziel wäre es, die derzeit geltende Regelung, also bis zum 2. April, verlängern zu können“, sagte Grünen-Chefin Astrid Rothe-Beinlich am Dienstag nach einem Treffen von Vertretern der vier Fraktionen. Diese Verlängerung ist nur für maximal vier Wochen möglich.
Die Thüringer CDU-Landtagsfraktion zeigte sich dagegen skeptisch: Rot-Rot-Grün wolle die Corona-Maßnahmen eins zu eins verlängern, sagte ein Fraktionssprecher auf Anfrage. „Wir haben hier ernsthafte Bedenken.“ Wir wollen die Möglichkeiten intern besprechen. „Wir glauben jedoch nicht, dass die Fortführung der von Rot-Rot-Grün vorgeschlagenen Maßnahmen für Thüringen der richtige Weg ist“, teilte die CDU-Bundestagsfraktion mit.
Die Regierungskoalition aus Linke, SPD und Grünen hat keine eigene Mehrheit im Parlament. Deshalb sind die drei Partner auf Stimmen aus den Reihen der CDU angewiesen. Bisher gelten in Thüringen noch Übergangsregelungen für die Corona-Maßnahmen. Sollte etwa die Maskenpflicht im Einzelhandel oder in Gaststätteninnenräumen weiter gelten, wäre dann ein Landtagsbeschluss notwendig.
Linken-Fraktionschef Steffen Dittes sagte, die Corona-Lage in Thüringen habe sich seit Inkrafttreten der Übergangsregelungen nicht zum Besseren verändert. Es ist daher logisch, über die Fortführung der derzeit geltenden Maßnahmen zu sprechen. Fraglich war bisher, ob die Corona-Maßnahmen nach dem 2. April nur für einzelne Landkreise oder das ganze Land gelten sollen. Mit der CDU habe man laut Dittes nur über Maßnahmen gesprochen, die für den gesamten Freistaat gelten würden – sofern es einen Beschluss im Landtag gebe.
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