Hannover (dpa/lni) – Berufstätige Eltern in Niedersachsen erhielten im vergangenen Jahr deutlich häufiger Kinderkrankengeld. „Der Anteil der AOK-Mitglieder, die diesen Service genutzt haben, ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent gestiegen“, sagte AOK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Peter. Für viele Eltern ist es eine Erleichterung, sich in Sicherheit um ihr Kind kümmern zu können.
Noch immer kümmern sich in erster Linie die Mütter um ihre kranken Kinder. Ihr Anteil an allen berufstätigen Frauen mit AOK-Versicherung lag 2021 bei 5,8 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch wie der der Männer, hieß es in einer Mitteilung. Auch ihr Anteil steigt kontinuierlich: Während 2012 nur 0,6 Prozent aller männlichen AOK-Mitglieder Kinderkrankengeld in Anspruch nahmen, waren es 2021 bereits 2,2 Prozent. Das zeigen die Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Der wellenförmige Verlauf der Covid-19-Infektionen spiegelt sich auch in den krankheitsbedingten Ausfällen der AOK-Versicherten wider. Die Pandemie in Niedersachsen erreichte im November 2021 ihren vorläufigen Höhepunkt (773 an Covid-19 Erkrankte pro 100.000 Beschäftigte).
Zwischen März 2020 und Dezember 2021 erhielten fast 76.000 der bei der AOK Niedersachsen versicherten Beschäftigten mindestens eine Krankschreibung im Zusammenhang mit Covid-19. Die Bereiche Bildung, Soziale Arbeit und Heilpflege sowie Arzt- und Praxishilfe weisen die höchsten Fehlzeiten auf. Die geringsten Fehlzeiten wurden in Berufen der Landwirtschaft, Gastronomie und Hotellerie verzeichnet.
Insgesamt blieb der Krankenstand der AOK-Versicherten in Niedersachsen im Jahr 2021 mit 5,7 Prozent auf dem gleichen Niveau wie in den beiden Vorjahren. Damit sei jeder Mitarbeiter durchschnittlich 20,7 Tage der Arbeit ferngeblieben, hieß es. Die meisten Fälle von Arbeitsunfähigkeit betreffen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems. Psychische Erkrankungen haben mit 29,3 Fehltagen die längste Falldauer.
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