Gesundheit: Im Homeoffice zählt jede kleine Bewegung

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Gesundheit: Im Homeoffice zählt jede kleine Bewegung


Fit und gesund trotz Homeoffice: Auch für Nichtsportler gibt es kreative und einfache Möglichkeiten, ihren Körper in Form zu halten.

Endlich Feierabend. Der Laptop ist zugeklappt, die Bürolampe ausgeschaltet, die Kaffeetasse in der Küche verstaut. Und Fenster auf, frische Luft rein. Draußen ist es zu kalt und zu dunkel, um die Joggingschuhe aus dem Regal zu holen. Öffnet man den Kühlschrank, empfängt einen eine gähnende Leere. Dann wird Essen bestellt. Bratnudeln oder Pizza, gestern gab es Indisch. Jetzt nur noch ab auf die Couch und es sich mit Ihrer neuen Lieblingsserie gemütlich machen.

So oder so ähnlich können klassische Abende nach einem langen Arbeitstag aussehen. Dank Homeoffice und einem breiten Angebot an Lebensmittellieferanten sind viele Menschen nicht mehr gezwungen, ihren Körper durch alltägliche Aktivitäten zu bewegen. Und sei es nur zum Einkaufen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Technischen Universität München TUM. Rund die Hälfte der Befragten bewegt sich seit Beginn der Corona-Krise weniger. Es geht nicht um weniger Sport, sondern einfach um Bewegungsmangel im Alltag.

Alltagsbewegungen für einen gesunden Körper

Allein durch eine Verhaltensänderung im Alltag können Sie sich mehr bewegen und Ihrem Körper etwas Gutes tun. Das gilt auch für diejenigen, die normalerweise das Sportprogramm scheuen. „Die Lösung liegt in kleinen, einfachen Alltagsaufgaben“, sagt Privattrainerin Bianca Hertlein. Jeden Tag solltest du kleine, gesunde Entscheidungen für dich treffen. „Jede weitere Bewegung zählt!“ Appelliert die Frau aus dem Allgäu. Viel Sitzen im Beruf und oft auch in der Freizeit macht uns krank. Deshalb ist es klug, mit kleinen Schritten zu beginnen. „Sie können die Treppe in ihrem Wohnhaus als Trainingsgerät nutzen. Freuen Sie sich auf jede weitere Etage, die Sie schaffen, ohne außer Atem zu kommen.“ Auch stundenlangem Sitzen im Homeoffice lässt sich leicht entgegenwirken: Wecker stellen, Kniebeugen machen, Nacken strecken – fertig. Um das Gleichgewicht zu verbessern oder die Waden zu trainieren, können Sie abends beim Zähneputzen auf einem Bein stehen. „Werden Sie kreativ“, motiviert Hertlein.

Das Home Office ist mit stundenlangem, ungesundem Sitzen verbunden. Dem kann jedoch mit einfachen Mitteln abgeholfen werden.

Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Auch das bayerische Gesundheitsministerium empfiehlt, dass sich Bewegung gut in den Alltag integrieren lässt. Die Aktivitäten sollten Ihren persönlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten angepasst werden. Einfach den Saug- oder Mähroboter ausschalten und selbst Hand anlegen; Anstatt Hosen online zu bestellen, einen Tag lang in der Stadt shoppen oder beim Warten an der Kasse verschiedene Muskelgruppen anspannen und entspannen. Es lohnt sich: Bewegung ist nicht nur gut für die Gesundheit: „Sie schafft auch die Voraussetzungen für eine bessere geistige Entwicklung. Das Gehirn trainiert sozusagen“, sagte eine Sprecherin.

Sechs Wochen ist die magische Grenze

Das Problem ist, dass viele Menschen motiviert sind, ihren Körper mehr zu bewegen. Diese flacht oft nach Tagen oder Wochen ab. Es gibt auch Ausreden – wie ein stressiger Arbeitstag, Bequemlichkeit, zu wenig Zeit oder das Wetter. Auf die Frage, warum Menschen sich zu wenig bewegen, antwortet Ansgar Schwirtz, Professor an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der TUM: „Ganz einfach, es ist Arbeit.“ Laut Schwirtz brauchen die Menschen sechs Wochen, um sich daran zu gewöhnen. Wenn Sie es also schaffen, sechs Wochen lang kleine Bewegungen in den Alltag zu integrieren, werden sie zur Routine. Dafür muss man keinen Marathon laufen. „Es geht um einfache Dinge: Nimm immer die Treppe, wenn du nicht mehr als zwei Treppen hoch oder runter gehen musst. Wenn du im Büro telefonierst, läufst du herum.“ Setzen Sie einfach ein Headset auf und legen Sie los. Das fördert den Muskelaufbau und steigert die Leistungsfähigkeit. „Das ist wie bei einem Handy. Je mehr Akku es hat, desto mehr kann ich es nutzen“, erklärt Schwirtz. Jede noch so kleine Bewegung ist positiv.

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So kann der morgige Feierabend ohne großen Aufwand anders aussehen: Anstatt eine Pizza zu bestellen, einfach beim Italiener um die Ecke anrufen und die Pizza selbst abholen. Den Müll kannst du unterwegs entsorgen. Und was ist mit deiner Lieblingsserie auf der Couch? Erlaubt ist es noch, aber: Nach jeder Folge steht man auf, streckt sich und macht drei Kniebeugen. Oder vier…

Dieser Artikel ist in Kooperation mit dem Masterstudiengang Journalismus entstanden Hochschule Würzburg-Schweinfurt entwickelt.