Magdeburg/Stolberg (dpa/sa) – Die CDU-Bundestagsfraktion hat sich am Dienstag gegen generelle Impfpflichten in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Fraktion auf einer Klausurtagung in Stolberg. „Ich kann nicht für etwas sein, von dem ich nicht weiß, ob es überhaupt umsetzbar ist. Deshalb bleibt das vorrangige Ziel der CDU-Bundestagsfraktion, die Durchimpfungsrate durch andere Maßnahmen als die allgemeine Impfung zu erhöhen“, sagte Gesundheitspolitiker Tobias Krull.
Mutationen des Coronavirus, die Frage nach der Anzahl der erforderlichen Impfungen und das Fehlen eines zentralen Impfregisters würden derzeit die Umsetzung einer Impfpflicht verhindern. Krull sieht die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP in der Bundesregierung in der Pflicht, einen eigenen Gesetzentwurf vorzulegen. „Wenn die neue Bundesregierung eine allgemeine Impfpflicht will, dann ist sie in der Pflicht, eigene Mehrheiten zu organisieren.“
SPD-Fraktionschefin Katja Pähle hingegen sprach sich am Dienstag persönlich für eine generelle Impfung aus. „Die Pandemie hat gezeigt, dass die Bekämpfung der Krankheit nur durch Impfung funktioniert. Zum Schutz der Allgemeinheit, einschließlich der Gesundheitsversorgung, muss es auch möglich sein, bei der Abwägung des Einzelfalls in individuelle Entscheidungsrechte einzugreifen“, erklärte Pähle. Angesichts der Durchimpfungsrate „bedarf es eines ordentlichen Schubs, um überhaupt von Lockerungen und Verbesserungen der Situation zu sprechen.“
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