Gesundheit – Mainz – DAK: Neuer Höchststand bei psychisch bedingten Fehlzeiten – Gesundheit

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Gesundheit – Mainz – DAK: Neuer Höchststand bei psychisch bedingten Fehlzeiten – Gesundheit

Mainz (dpa/lrs) – Nach Angaben der Krankenkasse DAK haben die Ausfalltage durch psychische Erkrankungen während der Corona-Pandemie in Rheinland-Pfalz einen neuen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr lag das Niveau mit durchschnittlich 3,1 Ausfalltagen pro Person in diesem Bereich um 39 Prozent höher als vor zehn Jahren. Den Angaben zufolge dauerte ein psychischer Krankschreibungsfall im vergangenen Jahr im Schnitt 43 Tage, länger als je zuvor.

Die Krankenkasse hat nach eigenen Angaben für ihren „Psychreport“ Daten von mehr als 150.000 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz auswerten lassen, die bei ihr versichert sind. Diese Auswertung berücksichtigt alle Fehlzeiten bis Ende 2021, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit psychischer Diagnose an die Krankenkasse gezahlt wurde.

Insgesamt verzeichneten weibliche Beschäftigte laut Umfrage rund 58 Prozent mehr Fehlzeiten aufgrund von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen als ihre männlichen Kollegen. Demnach hatten Frauen im vergangenen Jahr acht Prozent mehr psychisch bedingte freie Tage als im Vorjahr, Männer zwölf Prozent. Mit 4,7 Fehltagen pro Kopf liegen die Beschäftigten im Gesundheitswesen deutlich über dem Bundesdurchschnitt und sind im Branchenvergleich mit Abstand am stärksten betroffen.

„Unser Bericht zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagte Rainer Lange, Leiter der DAK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Prävention ist wichtig, denn den Betroffenen fällt die Rückkehr in ihren Arbeitsalltag schwer. Psychische Probleme sind in vielen Unternehmen noch immer tabu. „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen stärker in den Fokus rücken und interne Prozesse schaffen, die die psychische Gesundheit unterstützen“, forderte Lange.

© dpa-infocom, dpa:220324-99-647915/2