München (dpa) – Rund vier Jahre nach dem Rückruf einiger Blutdrucksenker mit dem Wirkstoff Valsartan wird der Arzneimittelskandal an diesem Donnerstag (13 Uhr) ein Fall für die nächste gerichtliche Instanz: Ein Mann klagt vor dem Oberlandesgericht (OLG ) München auf Schmerzensgeld und Auskunft wegen Krebserkrankung nach Einnahme eines Valsartan-haltigen Arzneimittels. Er geht davon aus, dass das Medikament diesen Tumor verursacht hat.
Der Skandal machte 2018 Schlagzeilen: Damals wurde bekannt, dass viele Blutdrucksenker auf Basis des Wirkstoffs Valsartan mit dem potenziell krebserregenden Stoff N-Nitrosodimethylamin (NDMA) belastet waren. Einige Chargen wurden zurückgerufen. Der Ausgangswirkstoff für die damals vom Markt genommenen Medikamente stammte von einem chinesischen Hersteller. Dies gilt auch für das Medikament, das der Kläger eingenommen hat.
Das Landgericht München I hat seinem Auskunftsersuchen im vergangenen Jahr stattgegeben – allerdings nur teilweise (23 O 8725/20 vom 19.10.2021). Gegen das Urteil haben sowohl er als auch das beklagte Pharmaunternehmen Berufung eingelegt, weshalb nun die nächste Instanz angegangen wird.
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