Schwerin (dpa/mv) – Beim Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern häufen sich Anträge auf Verdienstausfallersatz nach einer Corona-Quarantäne. Seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren seien rund 34.000 Anträge gestellt worden, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums am Mittwoch in Schwerin. Aufgrund der allgemein hohen Arbeitsbelastung sind davon jedoch nur etwa ein Viertel bearbeitet. Mit zusätzlichem Personal und veränderten Arbeitsabläufen wird versucht, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen. Der Radiosender Ostseewelle hatte zunächst über den enormen Bewerbungsstau berichtet.
Wer aufgrund einer behördlich angeordneten Quarantäne nicht arbeiten darf, hat Anspruch auf eine Verdienstausfallentschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz. In den ersten sechs Wochen wird sie in voller Lohnhöhe gewährt, danach zu 67 Prozent. Die Kosten trägt der Bund.
Arbeitgeber zahlen in der Regel in Vorleistung und lassen sich das Geld dann vom Staat erstatten. Nach Angaben des Ministeriums müssen sie derzeit bis zu 13 Monate auf eine Entscheidung und die Zahlung einer Entschädigung warten, wenn sie einen besonderen Notfall nicht gemeldet haben. Anträge von Selbständigen und Arbeitnehmern, deren Lohnzahlungen eingestellt wurden, würden in der Regel in ein bis zwei Monaten entschieden.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden den Angaben zufolge rund 8.600 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 6,8 Millionen Euro bewilligt. Derzeit sind jedoch noch rund 25.000 Anträge unbearbeitet. Landesgesundheitsamt und -ministerium gehen davon aus, dass die Antragsflut im Zuge der aktuellen Infektionswelle mit der Virusvariante Omicron anhalten wird. Für die kommenden Monate wird daher versucht, vorübergehend zusätzliches Personal für die Bearbeitung zur Verfügung zu stellen. „Ziel ist es, diese auf bis zu sechs Monate zu reduzieren“, sagte der Ministeriumssprecher der Ostseewelle.
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