Berlin (dpa) – Zum zweiten Mal in Folge streicht die Bundesregierung zahlreiche afrikanische Länder von der Liste der Corona-Risikogebiete.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) teilte am Freitag mit, dass an diesem Sonntag (00:00 Uhr) 33 afrikanische Länder von der Risikoliste gestrichen würden. Vor einer Woche wurden 13 afrikanische Länder von der Liste gestrichen. Insgesamt gibt es auf dem afrikanischen Kontinent 54 anerkannte Staaten. Afrika war der letzte Kontinent, der von der Corona-Pandemie getroffen wurde – und könnte nun als erster aus der Krise hervorgehen.
Die Länder Armenien, Aserbaidschan und die Palästinensischen Gebiete werden neu als Risikogebiete eingestuft.
Neben Äquatorialguinea und Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Cabo Verde, Elfenbeinküste (Elfenbeinküste), Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Dschibuti, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea , Guinea-Bissau, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Komoren, Liberia, Mali, Mauretanien, Mosambik, Niger, Nigeria, Sao Tome und Principe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Südsudan, Togo u
Die afrikanischen Länder, in denen sich die Omicron-Variante des Virus erstmals im November verbreitete, wurden vor einer Woche von der Liste gestrichen. Zunächst gab es düstere Szenarien, die die schwersten Auswirkungen auf Afrika vorhersagten. Diese haben sich nur teilweise verwirklicht – vor allem in Form von massiven Arbeitsplatzverlusten und gravierenden Beeinträchtigungen des Schulsystems in Ländern wie Uganda.
Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Menschen 10,8 Millionen Infektionen und 240.000 Todesfälle registriert. Fünf Länder machten mit 60 Prozent mehr als die Hälfte aus: Südafrika, Marokko, Tunesien, Libyen und Äthiopien. Auch wenn nur elf Prozent der Bevölkerung geimpft sind, zeigt der Trend in ganz Afrika deutlich nach unten: Laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC sank die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vormonat um 10 Prozent und ebenso stark als 16 Prozent Woche für Woche.
Das Gesundheitsministerium in Ramallah im Westjordanland meldete am Donnerstag 7.934 Corona-Neuinfektionen – unter rund 5,1 Millionen Palästinensern im Westjordanland und im Gazastreifen. Das Ministerium geht aber davon aus, dass die Zahlen tatsächlich deutlich höher liegen und mehr als 35 Prozent der Bevölkerung derzeit aktive Corona-Fälle sind. Das sind Spitzenwerte seit Beginn der Pandemie. Der Höhepunkt der Omicron-Welle wird daher an diesem Wochenende erwartet. Allerdings haben die Krankenhäuser für insgesamt 312 Corona-Patienten noch keinen Notstand ausgerufen.
Wer aus einem Risikogebiet einreist und nicht vollständig – also in der Regel zweimal – geimpft oder genesen ist, muss zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit negativem Test daraus befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Isolation automatisch fünf Tage nach der Einreise.
Die Einstufung als Risikogebiet ist mit einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für nicht notwendige touristische Reisen verbunden. Sie erleichtert es Touristen, bereits gebuchte Reisen kostenlos zu stornieren, bedeutet aber kein Reiseverbot.
Länder und Regionen mit besonders hohem Infektionsrisiko werden als Risikogebiete eingestuft. Dafür ist aber nicht nur die Zahl der Infektionen ausschlaggebend. Weitere Kriterien sind die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems und fehlende Daten zur Corona-Lage. Rund drei Viertel aller rund 200 Länder weltweit sind derzeit als Hochrisikogebiete eingestuft.
© dpa-infocom, dpa:220204-99-976826/3