Waren (dpa/mv) – Die Tourismuszentrale Waren an der Müritz will den Gesundheitstourismus und seinen Status als „Kurort“ weiter ausbauen. Wie Oberbürgermeister Norbert Möller (SPD) am Freitag sagte, soll das Heilmittel – jodhaltige Thermalsole und das daraus gewonnene Salz – viel stärker als bisher genutzt und vermarktet werden. „Es werden Gespräche mit Unternehmen aus der Lebensmittel- und Kosmetikbranche geführt“, erklärte Möller bei der Vorstellung des Programms zum zehnjährigen Jubiläum der Kurstatus-Verleihung.
Im Jubiläumsjahr sollen den Angaben zufolge zwei Wälder zum Kur- und Heilwald erklärt werden. Außerdem ist eine Malschau zum Thema „Wasserwelten“ geplant.
„Der Status als Kurort hat uns in den letzten zwei Jahren auch vor einem großen Gästerückgang im Zuge der Corona-Krise bewahrt“, sagte Möller. Die Stadt mit rund 21.000 Einwohnern liegt im Müritz-Nationalpark und gilt als touristisches Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte.
2012 verzeichnete Waren rund 592.000 gewerbliche Übernachtungen. Das war bereits mehr als in der Landeshauptstadt Schwerin, 2019 stieg die Zahl auf 761.000. In den Corona-Jahren mit langen Schließzeiten waren die Zahlen auf 709.000 Übernachtungen im Jahr 2020 und 622.000 im Jahr 2021 gesunken.
Die Thermalsole wird aus 1,5 Kilometer tiefen Erdschichten gewonnen und hat eine medizinisch nachgewiesene Heilwirkung bei Erkrankungen der Atmungsorgane, der Haut und bei Problemen des Bewegungsapparates. Bisher wurde es im Spa-Center verwendet. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zwölf Heilbäder, zehn davon sind Ostseeheilbäder an der Küste. Im Landesinneren gibt es nur noch Bad Doberan als „Moorheilbad“ und seit 2012 Waren als „Soleheilbad“
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