Vier junge Männer aus Pforzheim müssen wegen gefährlicher Körperverletzung ins Gefängnis. Das Landgericht Karlsruhe hat Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren verhängt.
Am Abend des 9. April vergangenen Jahres fuhren die Angeklagten gemeinsam von Pforzheim nach Calw, wo sie das Opfer vor dem Friseurgeschäft, in dem er arbeitete, abfingen. Sie schlugen mit Teleskopstöcken auf den 22-Jährigen ein. Er erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen.
Versuchter Totschlag nicht bewiesen
Die jungen Männer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren waren ursprünglich wegen versuchten Totschlags angeklagt worden. Allerdings konnte ihnen nicht nachgewiesen werden, dass sie den Tod des 22-Jährigen akzeptiert hätten, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Der Prozess gegen einen fünften Beteiligten wurde abgetrennt, da die Beweisaufnahme noch nicht abgeschlossen ist. Der Prozess, der aus Platzgründen teilweise in Stuttgart und Karlsruhe stattfand, wurde von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Rund 50 Angehörige und Freunde des Angeklagten hatten sich zum Prozessauftakt vor dem Gerichtsgebäude versammelt.
Das Motiv bleibt im Dunkeln
Über ihr Motiv schwiegen die Täter während des Prozesses weitgehend. Vermutlich ging es um einen Racheakt nach einem Streit zwei Wochen zuvor. Der Raub stand vermutlich auch im Zusammenhang mit einem Vorfall im Jahr 2020 in Pforzheim. Damals hatten mehrere Männer auch einen Friseurladen überfallen und den Besitzer verprügelt.
Weitere Verfahren gegen vier Verdächtige
Es wird bald einen weiteren Prozess gegen vier Verdächtige geben. Wegen des Zusammenhangsverdachts übernahm die Staatsanwaltschaft Pforzheim den Fall. Was genau dahintersteckt, ob es sich um einen Wettbewerb zwischen Familienclans handelt, wie Insider vermuten, bleibt unklar.