Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch negativ auf den Honigmarkt in Deutschland aus – Importeure befürchten Engpässe. Handelswege seien blockiert und die Ukraine der wichtigste Honiglieferant, sagte Christina Hüsing, Fachreferentin beim Honig Verband.
Wann und ob überhaupt wieder Lieferungen aus der Ukraine erfolgen könnten, ist laut Verband ungewiss. „Bei Engpässen kann es zu Preiserhöhungen kommen.“ Allerdings ist schwer abzuschätzen, wie viele Verbraucher künftig noch auf den süßen Brotaufstrich verzichten müssen. „Aber ich glaube nicht, dass Honig doppelt so teuer wird“, sagte Hüsing.
Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wurden im Jahr 2020 in Deutschland 29.200 Tonnen Honig produziert. Rund 87.800 Tonnen wurden importiert. Die Ukraine und Mexiko waren die Hauptherkunftsländer. Laut dem Verband, der Honigimporteure und -abfüller vertritt, werden jährlich rund 15.000 Tonnen Honig aus der Ukraine importiert. „Der Mangel an Honig aus der Ukraine kann kurzfristig nicht ausreichend durch andere Länder kompensiert werden“, hieß es.
Laut Ministerium lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Honig in Deutschland im Jahr 2020 bei über einem Kilo. Das war ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als jeder 975 Gramm verzehrte.
© dpa-infocom, dpa:220324-99-654814/2
dpa