77 Jahre nach der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 begehen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Die feierliche Sitzung in Brüssel wird um 12.30 Uhr mit einer Rede der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, mit anschließender musikalischer Einlage eröffnet.
Anschließend wird die 100-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer zu den Abgeordneten sprechen.
Die Gedenkveranstaltung endet mit einer Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Holocaust und einer zweiten musikalischen Einlage.
Sie können die Zeremonie live mitverfolgen Webstream des Parlaments und auf EbS+ streben.
Margot Friedländer
Margot Friedländer wurde 1921 in Berlin geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie beide ermordet wurden. Mit 21 Jahren tauchte sie unter, wurde aber 1944 aufgespürt und in das KZ Theresienstadt deportiert. Sie war das einzige Mitglied ihrer Familie, das überlebte. Margot zog 1946 mit ihrem Mann Adolph Friedländer, den sie aus Berlin kannte und in Theresienstadt wiedersah, in die USA. 2010 zog sie zurück nach Berlin. Margot Friedländer reist immer noch durch Deutschland und erzählt ihre Geschichte und Lebenserfahrungen, vor allem in Schulen. „Du hörst mir genau zu“, sagte sie in einem Interview. „Ich habe – ich weiß nicht – tausend Briefe bekommen. Ich spreche im Namen derer, die nicht sprechen können. Und nicht nur für die sechs Millionen Juden. Ich spreche im Namen aller Ermordeten und Leidenden.“