Joan Didion war Journalistin, Romanautorin, Essayistin und Drehbuchautorin. Ein wiederkehrendes Thema in ihren Romanen und Essays ist der Bundesstaat Kalifornien als „Welthauptstadt der Paranoia“. Wir begegnen Verschwörungstheoretikern, Paranoikern und Soziopathen in ihren Erzählungen und Gesellschaftsanalysen, die stets von einem relevanten Reportagestil geprägt sind. Die US-Schriftstellerin ist am 23. Dezember 2021 im Alter von 87 Jahren gestorben. Nun erscheint eine Essaysammlung, die Didion ein Jahr vor ihrem Tod zusammengetragen hat, unter dem Titel „Was ich meine“ im Ullstein Verlag auf Deutsch .
Neuübersetzungen von „The White Album“ und „Slouching Towards Bethlehem“
Im Laufe des Jahres sollen außerdem zwei weitere wichtige Didion-Bücher, „Das weiße Album“ und „Slouching Towards Bethlehem“, in neuen Übersetzungen erscheinen. Der Autor kümmert sich um die Übersetzung Antje Ravík Strubel, deren Roman „Die blaue Frau“ im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
„Was ich meine“
Unter dem Titel „What I mean“ versammelt Joan Didion zwölf zentrale und zeitlose Essays aus ihrem Frühwerk. Wie immer glänzt sie als scharfe Beobachterin des Zeitgeschehens. Weit entfernt von der rein sachlichen Analyse beschreibt Didion ihr Umfeld anhand ihrer eigenen Selbstzweifel. Dazu kommt die Begeisterung für die Literatur, die Bewunderung zum Beispiel für die Sprache Hemingway. „What I Mean“ zeichnet die Reise einer jungen Frau nach, die kurz davor steht, eine der größten amerikanischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts zu werden.