Nachdem die Bundesregierung ihr Paket zur Bewältigung der Energiekrise vorgestellt hat, hat die Kritik zugenommen. Bayerns Verkehrsminister Bernreiter sieht eklatante Schwächen in den Plänen der Regierung. Kritisiert werden vor allem zu geringe Entlastungen beim Dieselpreis und Fehlsignale durch Ticketpreissenkungen im ÖPNV.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter kritisiert das am Donnerstag, 24. März, vorgestellte Hilfspaket der Bundesregierung. Die geplante Entlastung gehe nicht weit genug und würde an den falschen Stellen ansetzen. Auch die Befristung der Maßnahmen stößt auf Unverständnis.
„14 Cent für Diesel sind eindeutig zu wenig“
„Die Pläne der Bundesregierung gehen nicht weit genug. Die Senkung der Mineralölsteuer ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber gerade die 14 Cent für Diesel sind viel zu wenig“, kritisierte der Minister. Schließlich unterliegen Dieselfahrzeuge einer höheren Kfz-Steuer als Benziner, sodass Handwerker, Lkw- und Busbetreiber mit der geplanten Entlastung wenig oder gar nichts zu tun hätten. „Hier brauchen wir zumindest über den Sommer deutlich mehr Entlastungen für die Unternehmen und vor allem Verlässlichkeit“, fordert Christian Bernreiter.
Günstige ÖPNV-Tickets nicht zu Ende gedacht
Die Ermäßigungen im ÖPNV werden grundsätzlich positiv gesehen, gehen aber nicht weit genug. Minister Bernreiter erklärt: „Vorübergehende Ticketpreissenkungen sind das falsche Signal. Wir müssen den ÖPNV dauerhaft und verlässlich mit mehr Fördergeldern des Bundes ausstatten.“ Eine solche vorschnelle Aufnahme zeige nur, dass die Bundesregierung noch immer kein konzeptionelles Verständnis für den ÖPNV habe, so Bernreiter. Mit diesem Angebot würden deutlich mehr Menschen Bahn und Bus nutzen, was grundsätzlich erfreulich ist. „Leider hat die Bundesregierung nicht geantwortet, wo die zusätzlichen Züge und Busse über Nacht auf die Gleise und Straßen gebracht werden sollen“, resümiert der Politiker.
„Pläne der Ampelkoalition schlagen zu kurz“
„Mit dem ‚Nine for Ninety‘-Ticket hat die Bundesregierung jetzt schnell etwas angekündigt und drängt die Umsetzung auf die Kreise, Städte und Länder“, betont Bernreiter. Das ist für ihn der falsche Weg. „Es wird nicht funktionieren, wenn der Bund die Behandlung seines Strohfeuers auf die Kommunen verlagert, die in der Flüchtlingssituation derzeit hervorragende Arbeit leisten“, stellte der Minister abschließend klar.
Bayerische Regierung / RNRed