Lebensmittelhandel: Bitte verzichten Sie auf Hamsterkäufe!

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Lebensmittelhandel: Bitte verzichten Sie auf Hamsterkäufe!

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat an die Menschen in Deutschland appelliert, auf Hamsterkäufe zu verzichten.

„Bitte verhalten Sie sich solidarisch und kaufen Sie nur das, was Sie sofort brauchen“, sagte BVLH-Sprecher Christian Böttcher am Dienstag. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber berichtet.

Wechseln Sie von Sonnenblumenöl zu Rapsöl

In den sozialen Medien hatte es immer wieder Berichte über Engpässe bei Speiseöl und Mehl in einzelnen Geschäften sowie Berichte über Mengenbeschränkungen beim Verkauf in einigen Märkten gegeben.

Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) hatte davor gewarnt, dass Sonnenblumenöl in der Bundesrepublik wegen des Ukraine-Krieges in wenigen Wochen knapp werden könnte. Verbraucher könnten jedoch leicht auf andere Speiseöle wie Rapsöl umsteigen.

In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur versuchten die Handelsketten, Ängste vor Lieferengpässen zu zerstreuen. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka sagte: „Es gibt weiterhin keinen Grund, zusätzliche Lagerbestände anzulegen.“ In enger Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten kann Edeka eine ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs sicherstellen.

In Einzelfällen kann es bei bestimmten Produkten zu kurzfristigen Lieferengpässen kommen. Dies gilt insbesondere für Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammen. Kunden könnten aber auf Alternativen ausweichen. Je nach Situation vor Ort riefen die Edeka-Kaufleute dazu auf, bestimmte Artikel nur in haushaltsüblichen Mengen zu kaufen.

Die Lieferlogistik ist auf haushaltsübliche Mengen eingestellt

Auch der Konkurrent Rewe appellierte, Produkte nur noch in haushaltsüblichen Mengen zu kaufen. „Die Produktionsmengen und Lieferlogistik der gesamten Lebensmittelkette im Handel sind nur auf Umsätze dieser Größenordnung ausgerichtet“, betonte der Handelsriese.

Der Discounter Aldi Süd teilte mit, dass er bei einigen Produktgruppen eine erhöhte Nachfrage beobachte. Es kann vorkommen, dass einzelne Artikel vorübergehend nicht vorrätig sind. „Bei größeren Anfragen behalten wir uns wie immer vor, die Liefermenge pro Kunde vorübergehend zu begrenzen.“

Lidl betonte: „Die Warenversorgung in den Filialen unserer Handelsbereiche ist grundsätzlich gewährleistet. Lieferverzögerungen können nur bei einzelnen Produkten auftreten.“ Aber es gibt genügend Alternativen.

BVLH-Sprecher Böttcher sagte, es sei richtig, wenn Handelsketten den Verkauf von Produkten bei geringen Lagerbeständen auf haushaltsübliche Mengen beschränken.

© dpa-infocom, dpa:220315-99-532228/2

dpa