Nach Handball-Krimi: Bunkerladies auf Platz fünf – Regensburger Nachrichten

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Am Wochenende kam es zwischen dem ESV 1927 Regensburg und der TG Nürtingen zu einem wahren Handball-Krimi. Warum sich die beiden Klubs nun wieder die Punkte teilen und wie die Bunkerdamen ihren fünften Platz im 16er-Feld halten konnten.

Nach einem wahren Handball-Krimi trennten sich am Samstagabend, 26. Februar, der Handball-Zweitligist ESV 1927 Regensburg und die TG Nürtingen mit einem 28:28 (15:12) Unentschieden. Wie schon im Vorrundenspiel im Oktober teilten sich die Tabellennachbarn die Punkte. Dadurch bleibt das Tableau unverändert und die Bunkerdamen behalten ihren starken fünften Platz im 16er-Feld.

Ein weiterer Herzschmerz

Unentschieden gibt es im Handball deutlich seltener als im Fußball, doch in den Zweitliga-Duellen zwischen dem ESV 1927 Regensburg und der TG Nürtingen scheinen sie an der Tagesordnung zu sein. Das Erstrundenspiel im Oktober endete in einem Herzschlagfinale und einer Punkteteilung (30:30), ebenso im zweiten Vergleich der Tabellennachbarn.

Pech mit Holzschlägen

Der Fünfte aus Regensburg fand das Spiel besser und viele gute Lösungen gegen die aggressive 3:2:1 Deckung. Wie schon in der Vorwoche beim Auswärtssieg in Lintfort hatten die Oberpfälzerinnen Pech mit Holzschlägen: Nur Rechtsaußen Nicole Schiegerl traf bis zur vierten Spielminute zweimal ins Tor.

Als die Gastgeber nach rund 20 Minuten beinahe auf 12:7 geeilt wären, stellte Nürtingens Trainer Simon Hablizel auf eine 6:0-Abwehr um, die für den ESV in der Schlussphase des ersten Durchgangs deutlich schwerer zu überwinden war. Im Angriff spielten die Schwaben und blockten immer wieder ihre Hauptangreiferin Kerstin Foth, die zweitbeste Werferin der Liga. So konnten die Gäste trotz eines verfehlten Siebenmeters zumindest zur Halbzeit auf 15:12 verkürzen.

Oft eingewechselter Torhüter

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel spannender und die Zuschauer im halb gefüllten, aber stimmungsvollen Bunker kamen voll auf ihre Kosten. Nürtingen wechselte oft den Torhüter zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers in der Offensive. Vor allem das Rotationsspiel war gelungen und sehr effektiv. In der Offensive missfiel Csaba Szücs die Abkehr vom erfolgreichen Tempospiel und auch der Rückraum nahm für den Geschmack des ESV-Trainers in dieser Phase zu wenige Würfe ab. So fand Nürtingen zurück ins Spiel: In der 48. Minute glich Elf-Torjägerin Kerstin Foth zum 22:22 aus. Das nächste Tor des Spiels war das 100. Saisontor für ESV-Halblinks Amelie Bayerl.

Gäste kurz vor Spielende vorne

Der Einwurf ins verwaiste Tor war für TG-Trainer Hablizel Grund genug, eine Pause einzulegen. Kurioserweise gelang dies Bayerl gleich nach der Auszeit nach einem Steal erneut. In der weiteren Phase hatte die zehnfache Torschützin Franzi Peter zweimal Pech mit Holzschlägen nach Durchbrüchen, während Nürtingen einige Male bei bereits abgefangenen Bällen mit der Fortuna im Bunde war und die zweite Wurfchance nutzen konnte. Drei TG-Tore in Folge brachten die Gäste knapp drei Minuten vor Spielende mit 28:26 in Führung. Mit einem tollen Kampf und dem verkörperten Willen – Franzi Peter – gelang den Bunkerdamen der Ausgleich. Der letzte Ballbesitz sollte auch den Oberpfälzerinnen gehören, doch der Passversuch über die Außenseite klappte nicht.

Der Ruf als „Draw Queens“ festigte sich

Das Endergebnis von 28:28 war für die meisten Beteiligten und Zuschauer leistungsabhängig. Csaba Szücs hatte ein „klassisches Unentschieden“ gesehen: „Wenn man den letzten Ball hat, will man gewinnen, aber kurz vor Schluss lagen wir zwei Tore zurück.“ Mit dem fünften Unentschieden im 20. Spiel festigten die Bunkerdamen ihren Ruf als „Draw Queens“ der Liga.

Spielfreier Wochenausklang für den ESV

Durch die Punkteteilung hielten die Regensburgerinnen Nürtingen auf Distanz und belegen weiterhin den starken fünften Tabellenplatz. Während am kommenden Wochenende zahlreiche Konkurrenten Spiele nachholen müssen, freuen sich die ESV-Spieler auf einen sehr seltenen spielfreien Wochenausklang. Am 12. März geht es im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen erneut um Punkte.

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Natalia Krupa, Nora Mestyán (ne)
Feld: Franziska Peter 10/3, Amelie Bayerl 7, Johanna Brennauer 3/1, Nicole Lederer, Nicole Schiegerl, Carina Vetter je 2, Julia Drachsler, Anna Fuhrmann je 1 und Franziska Höppe, Sara Mustafic, Diana Stefan (ne), Melanie Kapser (ne) und Julia Smidéliusz (ne).


ESV 1927 Regensburg / RNRed