Nacktfotos vom „GNTM“-Set aufgetaucht – ProSieben schweigt zu dem Leak

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Heidi Klum ließ ihre „GNTM“-Models nackt an einem Strand in Los Angeles ablichten – leider nicht nur von der engagierten Fotografin.Bild: ProSieben / Richard Hübner

Heidi Klums Castingshow „Germany’s next Topmodel“ startete Anfang Februar in ihre 17. Staffel. Diesmal öffnete der Chefjuror allen Bewerberinnen mit Modelträumen die Tür. Alter, Körpergröße oder Konfektionsgröße der Kandidaten sollen jetzt keine Rolle spielen.

Aber auch in der aktuellen Staffel gibt es Altbewährtes, so kündigte der ProSieben-Sender Daniel Rosemann auf einer „GNTM“-Pressekonferenz auf Bitten Watsons an, dass es auch 2022 wieder ein Nackt-Shooting im Rahmen der Show geben wird. Ziel ist es, die Modelkandidatinnen auf die Buchungssituationen vorzubereiten, die im Modebusiness auftreten können. Bei echten Parfüm-Werbespots würde zum Beispiel ohne viel Kleidung gedreht.

Rosemann betonte zudem, dass „Heidi in der ersten Reihe steht“, um sicherzustellen, dass bei den Nackt-Shootings nur stylische Bilder entstehen. Und auch: „Wir pixeln und verwischen alles, was uns auch nur ansatzweise in die falsche Richtung führen würde.“ Nun sind aber Paparazzi-Fotos vom „GNTM“-Shooting aufgetaucht, die genau in die entgegengesetzte Richtung gehen: Die restlichen Kandidatinnen sind bei einem Shooting komplett unbekleidet im Freien zu sehen. ProSieben hat sich gegenüber watson geäußert – doch wichtige Fragen blieben unbeantwortet.

ProSieben kommentiert Paparazzi-Fotos im Rahmen von „GNTM“

Die besagten Bilder zeigen die restlichen Top 12 bei „GNTM“ gemeinsam mit Fotograf Brian Bowen Smith und Heidi Klum. Auch auf den Fotos unübersehbar: Das Nackt-Shooting fand nicht in einem geschützten Raum oder Studio statt, sondern offenbar an einem Strand in Los Angeles. Im Hintergrund sind weitere Strandbesucher zu sehen – und offenbar hatten auch die unerwünschten Fotografen freie Sicht auf das „GNTM“-Set.

Diese Jahre "GNTM"-Modelle sind vielfältiger denn je.

Die diesjährigen „GNTM“-Models sind vielfältiger denn je.Bild: dpa / Richard Hübner

Auf watson-Anfrage äußerte sich ProSieben-Pressechef Christoph Körfer zu den Aufnahmen, die die Models in äußerst ungünstigen Situationen zeigten: Es sagt: „Paparazzi gehören zu ‚GNTM‘ wie die Würmer zum Apfelbaum. Sie werden nicht eingeladen, aber sie kommen trotzdem. Warum? Viele Medien schenken Paparazzi-Fotos große Aufmerksamkeit.“ Und weiter:

„ProSieben schützt die ‚GNTM‘-Models, indem wir immer mit Verpixelung arbeiten, gerade bei Shootings, bei denen unsere Models weniger bekleidet vor der Kamera stehen. Das wünschen wir uns von allen Medien, die Paparazzi-Fotos kaufen. Noch schöner wäre es, diese nicht zu kaufen Fotos an erster Stelle.“

Der Absender lässt wichtige Fragen unbeantwortet

Natürlich haben die Verantwortlichen bei ProSieben Recht, dass den Models in ihrer möglichen späteren Karriere weitere Shootings mit viel Haut und wenig Textil bevorstehen. Und tatsächlich werden seit dem ersten Nackt-Shooting im TV die Intimzonen der Kandidatinnen verpixelt, um sie zu schützen.

In dieser Erklärung blieben jedoch weitere Fragen von watson, warum solche Paparazzi-Bilder überhaupt während der Dreharbeiten gemacht werden können, unbeantwortet. Unter anderem fragte Watson Körfer, ob nicht ein anderer, geschlossener Ort für das Nackt-Shooting möglich gewesen wäre. Denkbar wäre auch gewesen, das Set (falls es draußen sein muss) mit Tüchern oder einem anderen Sichtschutz vor neugierigen Blicken von Außenstehenden abzuschirmen.

Eine andere Frage war die Unterstützung der Kandidaten durch die Produktion. Jetzt sind die betreffenden Bilder bereits im Umlauf und es ist fast unmöglich, sie vollständig aus dem Internet zu entfernen. Zu etwaigen Begleit- oder Nachgesprächen mit den angehenden Models sowie zu den bisherigen Fragen und Schutzmöglichkeiten äußerte sich der Sender allerdings nicht.

Es gibt auch Vorwürfe, dass das öffentliche Nackt-Shooting genau deshalb durchgeführt wird, um den Druck auf die Teilnehmer zu erhöhen und ihre angespannten Reaktionen nur zu Unterhaltungszwecken für die Zuschauer der Show festzuhalten. Auch Körfer äußerte sich in seiner Antwort nicht zu diesem Thema.

"GNTM"- Hauptjurorin verlangt viel von ihren Kandidaten in ihrer Show.

„GNTM“-Chefjurorin verlangt ihren Kandidatinnen in ihrer Show viel ab.Bild: ProSieben / Germany’s next Topmodel

In eine ähnliche Richtung zielte eine Kritik des ehemaligen Jurors Peyman Amin. Die Model-Agentin äußerte sich bei „Promiflash“ zu den Paparazzi-Fotos und der realen Model-Welt wie folgt: „Bei einem Nackt-Shooting im realen Modelleben in der realen Welt achten sie darauf, dass kein Passant die nackte Haut der Models sehen kann – das ist eine absolute No-Go-Zone für das Laufpublikum.“

Im vergangenen Jahr ging Heidi noch einen Schritt weiter und stellte bei „GNTM“ erstmals einen Nacktspaziergang vor. Auch aus dem Show-Umfeld gab es einiges zu meckern, die ehemalige Gewinnerin von 2015, Vanessa Fuchs, kritisierte, dass so ein Spaziergang sehr weit von der realen Modelwelt entfernt sei. Gegenüber „Bild“ wies sie darauf hin: „Ich hätte es nicht gemacht. Meine Modenschauen waren keine Nacktshows. Für mich wird es auch keine geben.“

(cfl)