Neue Corona-Tests mit dem Smartphone – Ergebnis in nur 25 Minuten?

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Neue Corona-Tests mit dem Smartphone – Ergebnis in nur 25 Minuten?

Die Kapazitäten für PCR-Tests stoßen in Deutschland zunehmend an ihre Grenzen. Diese Testmethode gilt jedoch immer noch als Goldstandard und wird von den Gesundheitsämtern zum Nachweis von Corona-Infektionen eingesetzt. Aber wird PCR bald durch eine Technologie ersetzt, in der Smartphones eine wichtige Rolle spielen?

In der Wissenschaftsdatenbank „Jama-Netzwerk“ ein neues Corona-Testverfahren wurde Ende Januar von Wissenschaftlern der University of California in Santa Barbara (USA) vorgestellt. Das sind sogenannte Smart Lamps. Künftig soll es möglich sein, bei Corona-Tests ein ähnlich genaues Ergebnis zu erhalten wie bei PCR-Tests. Das soll aber ohne Labore und lange Wartezeiten möglich sein.

Ersetzte PCR-Tests – in 25 Minuten und für sechs Euro?

Stattdessen stehen im Rahmen des smarten Lampentests zwei Aspekte im Vordergrund: Eine wichtige Rolle spielt eine Smartphone-App, die erkennen soll, ob ein Test positiv oder negativ war. Zudem soll die Auswertung der zum Corona-Test eingereichten Probe in nur 25 Minuten ausgewertet werden. Wartezeiten von mehreren Tagen sind derzeit bei PCR-Tests keine Seltenheit.

Die Wissenschaftler hinter der Technologie erhoffen sich ein „kostengünstiges, schnelles, empfindliches und zuverlässiges“ System. Aber wie funktioniert der Test? Neben dem Smartphone braucht man auch ein Testkit – ähnlich wie bei Schnelltests zu Hause. Ähnlich wie bei den Corona-Spucktests wird für die Testung Speichel der getesteten Person benötigt.

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Nachdem der Speichel in eine Komponente des Testkits eingebracht wurde, wird eine herkömmliche Heizplatte verwendet. Darüber befindet sich eine mit LEDs ausgestattete Box, die den Test beleuchtet. Im Gegensatz zum PCR-Verfahren muss die Testflüssigkeit nicht mehrfach erhitzt und auf eine kühlere Temperatur gebracht werden, um das Ergebnis zu erhalten. Bei der Smart-Lamp-Methode muss die Probe auf einer konstanten Temperatur gehalten werden.

Smartphone-App spielt eine wichtige Rolle

Nach 25 Minuten soll eine Smartphone-App dann anzeigen, ob im ausgewerteten Speichel der getesteten Person eine Corona-Infektion nachgewiesen werden konnte. Dabei kommen eine eigens entwickelte App und die Kamera des Smartphones zum Einsatz. Ein solches Testkit soll den Forschern zufolge nur etwa sechs Euro kosten, womit der Preis deutlich unter dem eines PCR-Tests liegen würde.

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Erste Tests machen den Wissenschaftlern Hoffnung. Die Tests kamen unter anderem bei 50 Personen zum Einsatz, die sich mit Corona-Symptomen in ein Krankenhaus begaben. Sie wurden alle mit der neuen und mit der PCR-Methode getestet – das Ergebnis war bei beiden identisch. 20 Personen waren in beiden Fällen positiv, 30 Personen wurden nicht angewiesen, sich mit dem Virus zu infizieren.

Auch weniger gut ausgestattete Länder dürften profitieren

Die Forscher hoffen, dass nicht nur die Testmöglichkeiten für alle vereinfacht werden, sondern dass medizinisches Personal in Ländern mit schlechterer Labor- und anderer Ausstattung auch bessere Kontrollmöglichkeiten haben könnte. Bisher wurde nachgewiesen, dass das Testverfahren mit fünf Corona-Varianten funktioniert.

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Die Wissenschaftler hoffen, dass dies auch für omicron gilt. Dies muss jedoch noch untersucht und nachgewiesen werden. Die Smartphone-App ist den Forschern zufolge bereits verfügbar – wann das komplette Testverfahren auf den Markt kommt, ist aber noch nicht bekannt.