Ukrainischen Quellen zufolge haben russische Soldaten Raketen auf die Region um die Hafenstadt Odessa an der Schwarzmeerküste abgefeuert. Unterdessen hat die US-Regierung Sanktionen gegen Putin nach der EU angekündigt. Alle Informationen finden Sie in unserem Live-Ticker.
+++ Die russische Armee ist in ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine bis auf die Hauptstadt Kiew vorgedrungen und rückt auf die wichtige Hafenstadt Odessa vor. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba berichtete von „schrecklichen russischen Raketenangriffen“ auf die Stadt Kiew. Russland hat der Ukraine am Freitag nach Angaben des Kreml ein Angebot für mögliche Friedensgespräche in der weißrussischen Hauptstadt Minsk gemacht.
+++ Nach der Europäischen Union will die US-Regierung auch Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow verhängen. Das sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Freitag.
+++ Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Bewohner der ukrainischen Hauptstadt vor einer „sehr schwierigen Nacht“ gewarnt. „Die Lage ist bedrohlich für Kiew – ohne Übertreibung“, schrieb er am Freitagabend im Nachrichtensender Telegram. Russische Truppen stehen in der Nähe der Millionenmetropole. Die Brücken der Stadt wurden mit Soldaten gesichert. Checkpoints gibt es nicht nur an den Stadtgrenzen. „Ich danke den Einwohnern der Stadt für ihre Bereitschaft, die Hauptstadt und das Land zu verteidigen (…).“ Laut Klitschko gab es am Abend fünf Explosionen im Abstand von drei bis fünf Minuten.
+++ Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen Hunderttausende Menschen in das Land geflohen. „Ich denke, es ist fair zu sagen, dass während wir hier sprechen, Hunderttausende von Menschen innerhalb der Ukraine auf der Durchreise sind und diese verlassen“, sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Freitag in New York. Die große Frage ist, wie viele Flüchtlinge tatsächlich ins Ausland wollen – das hängt auch vom weiteren Kriegsverlauf ab.
+++ Die Nato verlegt Einheiten ihrer Schnelleinsatztruppe NRF zur Abschreckung Russlands. Das teilte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der 30 Bündnisstaaten mit. Wohin die Einheiten verlegt würden, sagte er zunächst nicht. Er sprach nur von mehreren tausend Soldaten, die zu Lande, zu Wasser und in der Luft eingesetzt werden sollten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten Bodentruppen nach Rumänien, südwestlich der Ukraine, geschickt werden. Geplant ist jedenfalls, NRF-Einheiten zu einer Übung in das an Russland grenzende Nato-Land Norwegen zu schicken. Es sei das erste Mal, dass Teile der NRF im Rahmen der Abschreckung und Verteidigung des Bündnisgebiets verlegt würden, sagte Stoltenberg.
+++ Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee zum Kampf gegen die Regierung in Kiew aufgerufen. „Nehmen Sie die Macht selbst in die Hand! Es sollte uns leichter fallen, uns mit Ihnen zu einigen als mit dieser Bande von Drogenabhängigen und Neonazis, die sich in Kiew niedergelassen und das gesamte ukrainische Volk als Geisel genommen haben“, sagte Putin weiter Freitag bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in Moskau, die im Staatsfernsehen übertragen wurde.
Live-Ticker zur Ukraine-Krise