Dorfladen in Obertrubach. Foto: Landratsamt Forchheim
Der Kreis Forchheim profitiert seit 20 Jahren vom EU-Programm „Leader“. Mehrere Millionen Euro sind seitdem in Projekte geflossen. Vom Kinderspielplatz in Affalterthal über die mobile Obstpresse bis hin zum Höhenschwimmbad in Gößweinstein. Sie alle wären ohne das Geld aus Brüssel nicht möglich gewesen. Ein Workshop mit Experten soll nun klären, wie die Fördergelder in den nächsten fünf Jahren in die Region zurückfließen.
Innovative Projekte sind für den regionalen Tourismus und die damit verbundenen Arbeitsplätze unverzichtbar. Ländliche Räume brauchen kulturelle Leuchttürme wie das Wallfahrtsmuseum in Gößweinstein, das Pfarrhaus in Heroldsbach oder die Kulturwerkstatt in Morschreuth. Um sie herum bilden sich weitere Angebote, sei es in der Gastronomie oder im Eventbereich. Dies ist gerade in einem Landkreis, der von seiner natürlichen Schönheit, seinem kulturellen Reichtum und der Vielfalt an kulinarischen Genüssen lebt, von großer Bedeutung.
Damit auch in der nächsten Förderperiode bis 2027 wieder Mittel in den Landkreis fließen, entwickelt die lokale LEADER-Aktionsgruppe unter dem Vorsitz von Landrat Dr. eine neue Standortentwicklungsstrategie in Ulm. Was vielleicht etwas langweilig klingt, bestimmt das zukünftige Erscheinungsbild des Stadtteils. Sie betrifft jeden einzelnen Bewohner, egal ob rund um das Walberla oder im Aischgrund.
In einem Workshop werden LAG-Vorsitzende und Landrat Dr. Ulm Leader Experten aus verschiedenen Themenbereichen aktiv: „Denken Sie über Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken im Landkreis nach.“ LEADER-Geschäftsführerin Rossa-Schuster ergänzt: „Das neue Zauberwort bei LEADER heißt Resilienz. Es geht darum, den Landkreis in den nächsten Jahren krisenfester und resilienter zu machen, Forstwirtschaft, Tourismus und den Erhalt der Biodiversität.“ Landrat Dr. Ulm: „Wo hat der Bezirk Nachholbedarf? Wo gibt es bereits resiliente Ansätze? Wo ist es kurz vor zwölf, wie können wir dem entgegenwirken?“
Im Tourismusbereich wurden beispielsweise der Personalmangel und die strukturellen Probleme in der Branche als Schwachstellen identifiziert. Die Leader-Experten waren sehr besorgt über die überwältigenden Photovoltaik-Flächensysteme. Klimamanager Bigge schlug vor: „Ein Zonenkonzept zur besseren Kontrolle könnte hilfreich sein.“ Im Hintergrund schwingt immer das Problem des Klimawandels mit. Der zu erwartende Temperaturanstieg stellt ein enormes Risiko für die einzigartige Naturlandschaft der Wiesent und ihrer Zuflüsse sowie für die bereits ausgetrockneten Jurahochflächen und die grossen Waldgebiete dar. Auch die Artenvielfalt dürfte darunter leiden. Weitere Schwächen wurden in der zunehmenden Alterung ländlicher Räume und der daraus resultierenden Gefährdung des sozialen Zusammenhalts gesehen.
Landrat Dr. Ulm bedankte sich bei allen Beteiligten für die engagierte Diskussion und Beteiligung: „Leader-Projekte sind kein Luxus, sondern tragen dazu bei, die Lebensqualität im ländlichen Raum nachhaltig zu verbessern.“
Der nächste Schritt findet am Montag, 21. März 2022 um 15:30 Uhr mit einem Strategie- und Zukunftsworkshop in der Eggerbachhalle Eggolsheim statt. Landrat Dr. Ulm: „Alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises sind eingeladen, sich am Entwicklungsprozess für die LEADER-Periode 2023-2027 zu beteiligen.“ Ebenso kann jeder schon jetzt aktuelle Projektideen zur Entwicklung der Region interaktiv in eine Wiki-Karte eintragen: www.leaderkulturerlebnis2023.de
Einladung zum LEADER Strategieworkshop:
Montag, 21. März 2022, 15:30 Uhr, Eggerbach-Halle Eggolsheim
Einladung an die Bevölkerung des Landkreises:
Projektideen können interaktiv in eine WikiMap eingetragen werden: www.leaderkulturerlebnis2023.de