Wird zubereitet: Stylianos Samoilis von „Bella Crema“ in Eppelheim. Foto: Alex
Von MeikePaul
Region Heidelberg. Sonne satt und bis zu 16 Grad: Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen, dem aufkeimenden Frühlingsgefühl und dem Drang, endlich wieder nach draußen zu gehen, ist die Lust auf Eis spätestens am Wochenende wieder da. Der RNZ hat in Eisdielen nachgefragt, was angesagt ist.
„Die Standardsorten haben wir bereits produziert“, erklärt Stylianos Samoilis und meint Kugel-Klassiker wie Vanille, Schokolade und Zitrone. Diesen leitet der 29-Jährige mit italienischen und griechischen Wurzeln seit 2017 in Eppelheim Eisdiele „Bella Crema“Das Handwerk der Eisherstellung hat er von seinem Vater Constantinos gelernt: „Papa betreibt hier in Eppelheim seit vielen Jahren das Café San Remo und dort befindet sich auch unsere Eismanufaktur.“ Auch für dieses Jahr haben sich die beiden Herren wieder viele exotische Sorten vorgenommen. Was genau das sein wird, verraten sie allerdings erst in den nächsten Wochen an ihren Theken: „Orangenjoghurt kam letztes Jahr gut an. Auch schwarze Vanille war beliebt“, verrät die Juniorchefin. Er selbst hingegen liebt Stracciatella-Eis. Weil es einfach nach der italienischen Heimat seiner Mutter schmeckt.

Auch Fariba Saidipour bringt gerne nostalgische Gefühle in die Waffel. Der gebürtige Perser schwärmt von Safran-Eis mit Rosenwasser und Pistazien. Es ist in ihrem „Amore di Gelato“ in Dossenheim aber nicht durchgehend. „Die Zutaten sind sehr teuer. Daher ist diese Sorte eine absolute Spezialität, das wird vorher in unserem Shop angekündigt“, verrät die Verkäuferin. Die Spezialität wird von ihrem Mann Christian hergestellt, der sich seit über 30 Jahren als „Eisprinz“ in einem Café in Heidelberg einen Namen gemacht hat. Für die Herstellung verwendet das Paar ausschließlich natürliche Zutaten: „Nichts ist künstlich gefärbt. Die Farben und Aromen stammen von echten Früchten, echten Kräutern und Gewürzen“, so Saidipour weiter. Ein Konzept, das gut funktioniert und Kunden auch in den Corona-Spitzenphasen mit Maske und Abstand vorbeikommen ließ. „Der Zusammenhalt war und ist enorm“, sagt der Café-Chef. Kontakt und Gespräche sind ihr nach wie vor sehr wichtig.

Und was ist mit veganen Sorten? Die Menschen in der Region sind pragmatisch: Alle Fruchteisspezialitäten basieren meist auf Sorbet, also ohne Milch. Das Vater-Sohn-Gespann aus Eppelheim experimentiert in diesem Bereich mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ganze Fruchtstücke werden verarbeitet. In Dossenheim hingegen ist Mango-Eis sehr beliebt. in dem „Dolce Freddo“ in Leimen Stefano und Katia Burstolon verfeinerten diese Sorte mit Chili. Sie mischen frischen Rosmarin mit der klassischen Stracciatella – eine sehr würzige, mediterrane Note. „Und die Leute essen gerne unser Amadeus-Eis, das wie eine Mozartkugel schmeckt“, sagt Katia Brustolon und meint damit eine Kombination aus Marzipan, Nougat und Pistazien. Dunkle Schokolade mischt sich mit der veganen Auswahl. Als pflanzliche Alternative greift das Team auch gerne auf Kokosmilch zurück.
Eine Kugel kostet in Leimen aktuell 1,20 Euro, im Café „Bella Crema“ 1,10 Euro und im „Amore di Gelato“ richten sich die Preise nach der Sorte. Allerdings kämpfen alle Speiseeishersteller mit den gestiegenen Rohstoffpreisen. „Alles ist teurer geworden, da müssen wir wohl auch in der Eisdiele was anziehen“, sagt Stylianos Samoilis. Die kühle Erfrischung soll dennoch bezahlbar bleiben. Denn die Verkäufer sind sich sicher: Glück lässt sich manchmal kaufen. Sie haben sich das köstliche Glück nach dem langen Winter verdient.