„ttt – Titel, Thesen, Temperamente“: Neues von Tocotronic und: dogmatischer Antirassismus

Startseite » „ttt – Titel, Thesen, Temperamente“: Neues von Tocotronic und: dogmatischer Antirassismus
„ttt – Titel, Thesen, Temperamente“: Neues von Tocotronic und: dogmatischer Antirassismus

Am kommenden Sonntag widmet sich „ttt – titel, these, temperamente“ einem Buch, das derzeit für Kontroversen sorgt. Der amerikanische Linguist John McWhorter vertritt in „The Elect“ die These, dass die aktuelle Anti-Rassismus-Bewegung zu einer Spaltung der Gesellschaft führt. McWhorter lehrt an der Columbia University und schreibt für die New York Times. Die Woke-Bewegung, davon ist er überzeugt, wendet sich zunehmend von den Prinzipien der Aufklärung ab. Die Auseinandersetzung mit identitätspolitischen Fragen begründet eine neue Religion, ist grundsätzlich ideologisch und dogmatisch unterlaufen und im Grunde alles andere als antirassistisch. Seine Argumentation ist jedoch unpräzise und enttäuschend oberflächlich. „ttt“ setzt sich kritisch mit dem in deutscher Übersetzung erschienenen Buch von Hoffman und Campe auseinander.

Tocotronic: „Nie wieder Krieg“

„Never Again War“ – so lautet der Titel des 13. Albums der Hamburger Band Tocotronic. Die drei Gründungsmitglieder sind mit und in der sogenannten „Hamburger Schule“ aufgewachsen. Jan Müller (Bass), Arne Zank (Schlagzeug) und Dirk von Lowtzow (Gitarre, Gesang) schnell in die Herzen der Zuhörer gespielt. Und teilweise auch geschrien, muss man sagen. Denn gerade die Songs auf ihren früheren Alben pendelten immer zwischen innerer Zerrissenheit und Rebellion. Hier wurden die üblichen, einprägsamen Slogans der Band wie „Ich will Teil einer Jugendbewegung sein“ oder „Wir kommen, um uns zu beschweren“ geboren. Einige Jahre später führten sie das Prinzip der cleveren Schlagzeilen fort. „Aber hier leben, nein danke“ war das Motto des ersten Songs des 2005er Albums „Die reine Vernunft darf niemals gewinnen“. Auf ihrem neuen Album steckt das Politische in den kleinsten, langweiligsten Momenten – genau dort! – finden. Tocotronic singen über Langeweile und Fernweh, über den Wunsch, einfach irgendwo zu sein, aber nicht hier. Sie zeigen einmal mehr, dass Verliebtheit vielleicht das wichtigste Werkzeug im Kampf gegen Krieg ist.

Auch in „ttt. Titel, Thesen, Temperamente“

Das letzte Amalgam des Königreichs – Das 70-jährige Jubiläum der Königin

Ein Regierungschef, der ein dubioser Populist ist. Ein Mitglied der königlichen Familie wurde in einen schmutzigen Skandal verwickelt. Die schmerzhaften Folgen des Brexits. Und mit Queen Elizabeth eine Figur, was dennoch stabilisierend wirkt. Was ist eigentlich los in England? Und ist der Begriff der Monarchie nicht längst ein Anachronismus?

Skandal im Kunsthaus Zürich – Sammlung Bührle

Mit der spektakulären Sammlung Bührle hatte sich das Kunsthaus Zürich neue Impulse erhofft. Doch der fulminante Start führte direkt in eine tiefe Krise. Grund dafür ist die Sammlung Bührle, die wichtige Werke von Renoir u Cézanne enthält. Dunkle historische Hintergründe tun sich auf: Emil Bührle war ein Deutscher, der 1938 in der Schweiz eingebürgert wurde und durch Geschäfte mit den Nazis als Waffenhändler reich geworden war. Die Provenienz vieler Werke in der Sammlung ist unklar.

Solo auf der Harfe: Magdalena Hoffmann im Portrait

Jahrelang blieb die Stelle des Harfenisten im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks vakant. Der Grund: Niemand konnte wirklich überzeugen. Dann kam Magdalena Hoffmann, die auf einem der ältesten Musikinstrumente der Menschheit selten mit Virtuosität brillierte. In wenigen Tagen erscheint ihr Soloalbum „Nightscapes“, auf dem sie Originalstücke für Harfe spielt. „ttt“ stellt das Ausnahmetalent im Portrait vor.