Umweltverschmutzung – UN: Zunehmende Lärm- und Brandgefahren – Wissen

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Umweltverschmutzung – UN: Zunehmende Lärm- und Brandgefahren – Wissen

Nairobi (dpa) – Wann ist laut zu laut? Wie wirkt sich permanenter Verkehrslärm auf dem Weg zur Arbeit auf Pendler aus? Und wie gehen beispielsweise Vögel in Stadtparks mit erhöhtem Lärmpegel um?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich ein am Donnerstag vorgestellter Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Dem Frontier Report zufolge verdienen zwei weitere Themen mehr Aufmerksamkeit: extreme Brände, deren Zahl in den kommenden Jahren zunehmen wird, und die Folgen gestörter Tier- und Pflanzenlebenszyklen. Ende des Monats trifft sich die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) in Kenias Hauptstadt Nairobi, wo das Umweltprogramm seinen Sitz hat.

In vielen Städten weltweit liegt der Lärmpegel deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Laut UN-Bericht gefährdet Lärm aus dem Straßen- und Flugverkehr sowie der Industrie zunehmend die öffentliche Gesundheit, führt zu Schlafstörungen und Hörschäden und beeinträchtigt die psychische Gesundheit.

Eine der lautesten Städte Europas ist Barcelona in Spanien. Dort sind laut UN mehr als 72 Prozent der Stadtbewohner übermäßigem Lärm ausgesetzt. Lärm beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit der Menschen. Auch die Kommunikation und das Verhalten der Tiere ist gestört.

Brände werden wahrscheinlicher

Der Bericht zeigt Wege aus der übermäßigen Lärmbelästigung auf. Bestimmte städtebauliche Maßnahmen wie die Bepflanzung von Straßenrändern, Mauern und Dächern wirkten ausgleichend. Hervorgehoben wurde die Einführung von mehr Einbahnstraßen und Radwegen in Berlin, die indirekt zu einer Verringerung des Lärmpegels insbesondere nachts beigetragen haben.

Auch UNEP warnte vor einer Zunahme der Anzahl und Intensität von Extrembränden in den kommenden Jahren. Durch den Klimawandel und menschliche Einflüsse werden Brände in Zukunft wahrscheinlicher, umfangreicher und gefährlicher. Sie erhöhen die Belastung der Luft und des Wassers und führen zu einem Verlust an Biodiversität.

Ein weiteres Umweltproblem ist dem Bericht zufolge die Verschiebung der Lebenszyklen von Tieren und Pflanzen. Temperatur- und Niederschlagsänderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel haben die Fortpflanzung und Migration von Tieren sowie das Pflanzenwachstum und die Blüte beeinflusst. Solche Verschiebungen hätten beispielsweise weitreichende Auswirkungen auf die Erträge in Landwirtschaft und Fischerei.

© dpa-infocom, dpa:220217-99-171624/2