– Bei einem Vorfall bei einer Gedenkveranstaltung in München zum Anschlag in Hanau setzte die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Auch bei einer Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz in München kam es zu Festnahmen.
Während der Demonstration mit rund 600 Teilnehmern soll es zu einem Zwischenfall zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen sein. Nach Angaben der Polizei setzten die Beamten anschließend Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um sich aus der Situation zu befreien. Drei Polizisten wurden leicht verletzt.
Die Polizei hat sie mehrere Minuten lang geschlagen und gepfeffert #Hanau Gedenkdemo in München.#muc1902 pic.twitter.com/wh20pofxsa
— Kollektives Kommuniqué (@CollectiveC) 19. Februar 2022
Bei dem Vorfall schlug ein 20-Jähriger einem Polizisten mit einem Fahnenmast auf den Kopf. Nach der Versammlung am Hauptbahnhof wurde er unter großem Widerstand seiner Begleiter festgenommen. Auch hier sei ein Schlagstock zum Einsatz gekommen, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Beamte nahmen bei der Versammlung auch zwei Männer fest, die am Nachmittag Verbrechen begangen hatten. Ein 36-Jähriger, der beschuldigt wird, Polizisten beleidigt zu haben, und ein 20-Jähriger, der einen Polizisten in den Bauch schlug.
Bei einem gerade stattfindenden Treffen wurden Polizisten an einer Engstelle von Teilnehmern körperlich belästigt.
Hier kam direkte Nötigung mit Pfefferspray und Schlagstock zum Einsatz.
Die Montage hat wieder begonnen.— Polizei München (@PolizeiMuenchen) 19. Februar 2022
Festnahmen bei Protest gegen Sicherheitskonferenz
Unabhängig von diesem Ereignis hatte kurz zuvor eine Demonstration von Gegnern der Sicherheitskonferenz (Siko) auf dem Marienplatz stattgefunden.
Im Zuge dieses Protests kam es auch zu Festnahmen: Bei der Abschlusskundgebung griff ein 49-Jähriger offenbar in eine Polizeikamera ein und schob sie weg. Andere Teilnehmer hätten sich mit ihm solidarisiert, es sei zu einem Handgemenge mit den Einsatzkräften gekommen. Letztlich habe sich die Lage wieder beruhigt, teilte die Polizei mit. Der 49-Jährige wurde festgenommen. Ein 31-Jähriger aus Stuttgart hat bei der Abschlusskundgebung auf dem Marienplatz einen Polizisten mit einem Holzpfosten auf den Kopf geschlagen. Auch sie wurde festgenommen.
Bei dieser Demonstration in München demonstrierten am Samstag rund 1.600 Menschen gegen Siko. Der Demonstrationszug wurde zwischenzeitlich gestoppt. Einige Teilnehmer hätten Bengalos gezündet.
Die Demonstration wurde auf der Website des „Aktionsbündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz“ unter dem Namen „Stoppt den Kriegskurs der NATO-Staaten“ angekündigt. Zu den Forderungen der Demonstration gehören laut Ankündigung unter anderem „Deutsche Rüstungsexporte stoppen“ und „Fluchtgründe beseitigen statt Flüchtlinge bekämpfen“. Aber auch andere Plakate sind auf Aufzeichnungen der Demonstration zu sehen. Zum Beispiel ein Transparent mit der Aufschrift „Atomwaffen raus aus Deutschland“.
Neben der Gedenkveranstaltung und der Demonstration gab es auch einige kleinere Veranstaltungen. Ein Sprecher der Münchner Polizei sprach am Samstag von mehr als 14 Vorfällen. Rund 200 Siko-Gegner trafen sich zu einer Menschenkette auf dem Karlsplatz – sie wurde auch vom Aktionsbündnis angemeldet. Unter dem Motto „Frieden für die Ukraine“ demonstrierten weniger als 200 Menschen auf dem Odeonsplatz.