Moskau (dpa) – Als Reaktion auf EU-Sanktionen gegen Moskau setzt Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts in Kourou in Französisch-Guayana aus. Zudem soll laut Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin das technische Personal abgezogen werden.
Nach Angaben der staatlichen Agentur TASS sind derzeit 87 russische Mitarbeiter auf dem Weltraumbahnhof in Südamerika beschäftigt. Ihr Rückflug wird nun organisiert.
Der Westen hat am Donnerstag schwere Sanktionen gegen Moskau verhängt, nachdem Russland in die benachbarte Ukraine einmarschiert war. Trotz vieler Konflikte zwischen Russland und dem Westen gehört die Raumfahrt zu den Bereichen, in denen die Zusammenarbeit in den letzten Jahren ohne größere Störungen funktioniert hat. Andererseits will Russland die Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation fortsetzen, wie Rogosin kürzlich betonte.
Europas ehemaliger Raumfahrtchef Jan Wörner bedauerte das angekündigte Ende der Zusammenarbeit. „Bislang hatte ich gehofft, dass die Raumfahrt trotz aller Schwierigkeiten aus dem Konflikt herausgehalten wird“, sagte Wörner der Deutschen Presse-Agentur. „Die Raumfahrt war in den vergangenen Jahren eine stabile Angelegenheit, jenseits der politischen Debatten.“ Die Erde – „der blassblaue Punkt“ – habe es verdient, dass die Menschheit mit ihrer Forschung im Weltraum große Herausforderungen wie Klimawandel, Hunger und Armut anpacke, sagte Wörner. Von 2015 bis Februar 2021 leitete er die Europäische Weltraumorganisation ESA.
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