Weniger Sonnenstunden in Berlin: Was bedeutet ein Sonnendefizit für unsere Gesundheit? – Wissen

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Weniger Sonnenstunden in Berlin: Was bedeutet ein Sonnendefizit für unsere Gesundheit?  – Wissen

Es ist allgemein bekannt, dass Sonnenlicht einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. In Sachen Sonnenstunden hat es Berlin in diesem Winter besonders hart getroffen. Inwieweit sich dieses Defizit auf unsere Gesundheit auswirken kann und was Sie konkret dagegen tun können, verraten wir Ihnen hier.

Berlin verzeichnet weniger Sonnenstunden

Vergleicht man die Anzahl der Sonnenstunden mit den Werten der letzten Jahre, dann war Berlin in den letzten Wintermonaten nicht unbedingt auf der Sonnenseite. Während beispielsweise im November 2020 in der Hauptstadt noch knapp 60 Stunden die Sonne schien, sank die Zahl der Sonnenstunden im vergangenen November auf 35,4 Stunden – das entspricht einem Minus von satten 59 %. Im vergangenen Dezember hingegen gab es gerade einmal 33 Sonnenstunden. Dementsprechend konnten sich die Berliner im Weihnachtsmonat mit durchschnittlich nur 1,06 Sonnenstunden pro Tag begnügen.

Was macht so ein Sonnendefizit mit unserem Körper und unserer Psyche?

Zu wenige Sonnenstunden: Was sind die Folgen?

Für uns Menschen ist Sonnenlicht die wichtigste Quelle für Vitamin D. Fehlt die Versorgung, quittiert der Körper den Mangel mit Knochen- oder Gelenkschmerzen. Auch Stimmungsschwankungen und Depressionen können als Folge eines akuten Mangels auftreten – ebenso wie Infektionen der Atemwege. Was bedeutet das in Zeiten von Corona? Studien zufolge soll Vitamin D das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht minimieren – dennoch erscheint ein positiver Wirkmechanismus auf die Schwere der Erkrankung plausibel.

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Der Tagesbedarf an dem wichtigen Sonnenvitamin ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung berät dass Jugendliche und Erwachsene im Winter täglich etwa 800 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D zu sich nehmen sollten.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt in seinem Merkblatt zu Vitamin D und Sonneneinstrahlung Auskunft (hier als PDF) gibt an, wie viele Stunden ein Mensch in direktem Sonnenlicht verbringen sollte, um 600 IE Vitamin D zu produzieren. Während ein besonders hellhäutiger Mensch an einem Dezembermorgen durchschnittlich zwei Stunden Sonne braucht, braucht ein Mensch mit dunklerer Haut sieben Sonnenstunden dazu bilden 600 iU des seltenen Sonnenvitamins. Bei gerade einmal 1,06 Sonnenstunden im vergangenen Dezember grenzt die natürliche Vitamin-D-Versorgung an eine aussichtslose Aufgabe.

Berliner Winter
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Was hilft gegen den Winterblues?

Ein paar einfache Maßnahmen können helfen, einem Vitamin-D-Mangel und dem Winterblues entgegenzuwirken:

  • behalte deine Vitamin-D-Gleichgewicht im Hinblick auf. Ein Mangel kann mit Hilfe spezieller Blutuntersuchungen (beim Hausarzt oder in der Apotheke) festgestellt werden.
  • Bei Vitamin-D-Mangel absetzen (in Absprache mit Ihrem Hausarzt) Nahrungsergänzungsmittel unter Berücksichtigung.
  • Benutzen Tageslichtlampen (mit 10.000 Lux) für die Lichttherapie in den eigenen vier Wänden.
  • Lichttherapeutin Vesna Lemm empfiehlt dies im Berliner Winter helle Orte Besuch. Hier können das Tempelhofer Feld, Freiflächen im Park oder kleine Hügel anvisiert werden.
  • Am Anfang Anzeichen von Depressionen Vorsicht ist geboten! Aktuell überall mit Depressions-Apps wie Selfapy beworben. Generell empfehlen Experten aber den Besuch beim Hausarzt oder alternativ den Berliner Krisendienst kontaktieren.

Ein Hoffnungsschimmer: Seit der Wintersonnenwende am 21. Dezember werden die Tage wieder länger – exponentiell. Während das Tageslicht von Ende Dezember bis Ende Januar insgesamt nur 50 Minuten hinzugewinnt, beträgt der Tageslichtzuwachs von Ende Januar bis Ende Februar bereits eine Stunde und 50 Minuten.