Wenn Freddie Mercury auf der Bühne des Kulturwerks im Wissen wiedergeboren wird…

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Nachricht vom 20.03.2022


Von Wolfgang Rabsch

Als Verschwörungstheoretiker behaupten, Elvis Presley lebe, erlebten Hunderte Fans am Samstagabend (19. März) im Kulturwerk in Wissen die Auferstehung von Freddie Mercury. Endlich fand der lang ersehnte Gig von „The Bohemians“ statt, der wegen Corona zweimal verschoben werden musste.





(Fotos: Wolfgang Rabsch)

Wissen. Die Band gilt international als beste „Queen“-Coverband und begeistert ihre Fans auf ihren Tourneen immer wieder aufs Neue. Sie wurden von Brian May, Mitglied der legendären Originalband „Queen“, zum Ritter geschlagen. Nach einem Konzert soll Brian May in die Garderobe der „Bohemians“ gegangen sein und gesagt haben: „Danke Jungs, das war so genial, ihr seid großartig.“ Viel mehr über „Queen“ zu schreiben und zu sagen, wäre verschwendete Energie, denn sie sind eine absolute Rocklegende, nicht zuletzt wegen ihres exzentrischen und charismatischen Frontmanns Freddie Mercury.

Freddie Mercury in Erinnerung
Freddie Mercury ist seit 1991 im Pop-Olymp und beobachtet von oben, was seine Nachfolger treiben. Beim Anblick von Rob Comber, dem Leadsänger der „Bohemians“, kann er sich entspannt auf seiner Wolke zurücklehnen. Rob Comber hat den eigentlich als unnachahmlich geltenden Gesang von Freddie Mercury, aber auch die besonderen Tanzeinlagen vollkommen verinnerlicht und schwebt wie er über die Bühne. Man darf ihn getrost als „Rampensau“ bezeichnen, was als eine der höchsten Auszeichnungen im Rockbusiness gilt. Ohne Pause die volle Breite der Bühne ausnutzen, vom Klavier aufspringen, zum nächsten Mikro eilen und dann voller Inbrunst und Überzeugung einen Schlag nach dem anderen rausschmeißen, das ist schon was.

Alle Hits von „Queen“ live im Kulturwerk
Apropos Schlager: „The Bohemians“ ließen im Kulturwerk ein wahres Feuerwerk auf die ausgelassen feiernden Fans niederprasseln. Am Ende des Konzerts reibt man sich verwundert die Augen, weil man sehen konnte, wie viele Hits „Queen“ im Laufe ihrer Karriere hervorgebracht hat. Rund zweieinhalb Stunden Hit auf Hit, begleitet von den Texten ab der ersten Sekunde, begleitet vom Publikum, das sich ebenfalls selbst feierte. Hier eine kleine Auswahl der Welthits von „Queen“: „Bohemian Rhapsody, Radio Gaga, Friends will be friends, Breaktru, I want it all, Don’t stop me now, Save me, I want to break free, Crazy kleines Ding namens Liebe, Art of Magic, Somebody to love, Hammer to fall“ und so weiter.

Das Publikum kam kaum zu Atem, zumal es nicht allein gelassen wurde, um mit Rob zu singen und zu tanzen. Aber es bedurfte eigentlich keiner besonderen Wünsche, es war ein Selbstläufer. Aber auch die anderen Bandmitglieder schlüpften in die Rolle ihrer musikalischen Vorbilder: Dan Church bearbeitete sein Schlagzeug ebenso heftig und rhythmisch wie Roger Taylor, Christopher Gregory spielte den stylischen Leadgitarristen, der Brian Mays unglaubliche Gitarrenriffs 1:1 umsetzte und das immer sich dafür einsetzte, durfte sich wieder Szenenapplaus holen. Kevin Goodwine zupfte gnadenlos am Bass und stand John Deacon in nichts nach. Alle drei begleiten Rob mit Backing Vocals, sodass der Gesang auch in den hohen Lagen entsprechend abgerundet wurde.

Völlig neidlos überließ dieses Trio die Bühnenshow Rob Comber, dem alle Freiheiten zugestanden wurden. Zusammenfassend kann den Rockern bestätigt werden, dass hier ein absolut überzeugendes Quartett eine Performance abgeliefert hat, die den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch zum Aufwärmen brauchten die Jungs keine Zeit, denn mit „One Vision“ eröffneten sie die Show mit heftigem Hardrock und heizten dem Publikum gleich ein.

Melancholie setzte ein, als Rob Freddies letzten Song sang, der Freddie zusammen mit seiner Band als emotionalen Abschied bereits im Sterben liegen ließ. „Das sind die Tage meines Lebens“ ließ RuheiIns Kulturwerk Halt machen. Aber das Leben geht weiter, auch wenn man es manchmal aufhalten möchte, und so knallten „The Bohemians“ am Ende ihres unbeschreiblichen Konzerts ihre beiden absoluten Monster-Hits raus, bei denen selbst Lahme ihre Gehhilfen weggeschmissen hätten: „Wir werden rock you“ und „We are the champions“.

Auch die Ukraine wurde nicht vergessen
Gänsehaut kam auf, als Rob Comber zuerst mit einer überdimensionalen Deutschlandfahne und dann mit einer blau-gelben Nationalflagge der Ukraine die Bühne betrat. Grenzenloser Jubel, stehende Ovationen und Gesänge verabschiedeten die Band von der Bühne, die erschöpft, aber sichtlich überglücklich, langsam hinter der Bühne davonging, als könnte sie auch nicht loslassen.

Wer das Glück hatte, an diesem Abend dabei zu sein, wird sich noch lange an diese unvergesslichen Momente erinnern. (Wolfgang Rabsch)









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