Nachricht vom 19.03.2022
Von Stefanie Schuhe
Um die Versorgung der zahlreichen Flüchtlinge in Krapkowice, der polnischen Partnerstadt von Knowledge, zu gewährleisten, rufen Stadt und Gemeinde Knowledge die Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe auf. Im Rahmen der Soforthilfemaßnahme können zwischen Montag, 21. März, und Donnerstag, 24. März, Sach- und Geldspenden getätigt werden.

Wissen. Im Bezirk Krapkowice sind nach aktuellem Stand rund 1.000 Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Um den polnischen Partnern zu helfen, haben die Stadt und die zugehörige Gemeinde Knowledge ihre Unterstützung angeboten. Die Kreisverwaltung Altenkirchen und die Verwaltung in Wissen stehen seit Tagen mit den Partnern in Krapkowice in Kontakt. Der Landkreis hat bereits angeboten, Flüchtlinge aus Krapkowice aufzunehmen, aber auch andere Aktionen wurden gestartet, so organisiert der Landkreis beispielsweise den Kauf von medizinischen Binden, Kompressen und ähnlichem Bettzeug durch Spenden. Diese Artikel sollen kurzfristig von der Kreisverwaltung in Krapkowice beschafft und in die Ukraine geliefert werden.
Hilfsangebot für Freunde in Polen
Wissen will sich mit einem Erste-Hilfe-Transport von Lebensmitteln und Hygieneartikeln am Netzwerk der Hilfsmaßnahmen beteiligen. Federführend bei der Maßnahme sind die Gemeinden des Wisserlandes. Ullrich Jung, stellvertretender Stadtrat des Wissensvereins, und Wolf-Rüdiger Bieschke, stellvertretender Stadtrat der Stadt Wissen, wollen den Hilfstransport am kommenden Freitag persönlich nach Krapkowice fahren – eine Strecke von rund 900 Kilometern. Aktuell wird noch ein 7,5-Tonner als Transporter gesucht.
Gemeinsam mit der Verwaltung in Krapkowice wurde eine Bedarfsliste erstellt, die zwischen dem 21. und 24. März bei einer Kurzzeitsammelstelle im Wissen in der Rathausstraße 77 (neben dem Rathaus, ehem. Lady Chic) abgegeben werden kann. Es ist wichtig, dass nur das gespendet wird, was auf der Liste (siehe unten) steht. Bürgermeister Berno Neuhoff versichert, dass die Ware 1:1 in Krapkowice für die Flüchtlinge eingesetzt wird. Auch Geldspenden sind möglich und werden verwendet, um die Spenden mit den benötigten Gütern zu ergänzen.
Bürgermeister Neuhoff bezeichnet die Aktion als ersten Baustein in einem Maßnahmennetz. Für die Zukunft sind weitere Aktionen geplant. Die Soforthilfeaktion wird von allen Abgeordneten der zugehörigen Gemeinde und Stadt sowie dem Bürgermeister des Wisserlandes und auch von Landrat Dr. Peter Enders ausdrücklich begrüßt.
Laut Ullrich Jung und Wolf-Rüdiger Bieschke gilt es nun, die Resonanz auf die Aktion abzuwarten – je nach Höhe der Spenden seien künftig weitere Hilfstransporte nicht auszuschließen. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist jedoch groß, dies gilt insbesondere für die Grundstücks- und Firmeneigentümer vor Ort.
Derzeit 100 Flüchtlinge in Kenntnis
Auch Bürgermeister Neuhoff betont die Hilfsbereitschaft der Bürger. Allerdings weist er auch darauf hin, dass die Stadt derzeit mit Angeboten überschwemmt werde und es derzeit nicht möglich sei, alles sofort anzunehmen. Allerdings würden die Hilfsangebote auf eine Liste gesetzt, um im Bedarfsfall darauf zugreifen zu können. Versenden Sie Hilfsangebote auch am besten per E-Mail, da dies einfacher zu koordinieren ist als die zahlreichen eingehenden Anrufe. Nach aktuellem Stand sind 100 Flüchtlinge im Wissensverbund untergebracht.
Horst Pinhammer weist darauf hin, dass geplant ist, über das Café International unter dem Stichwort „Neue Nachbarn“ (ein von Caritas und der katholischen Kirche unterstütztes Projekt) eine Anlaufstelle zu schaffen, wo sich einmal wöchentlich ukrainische Familien treffen und austauschen können, was wichtig ist und notwendige Einrichtung, insbesondere für die geflüchteten Frauen und Kinder, um sich untereinander zu vernetzen. Momentan wird in Wissen die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet. Allerdings ist noch ungewiss, wie viele letztendlich kommen und bleiben werden.
Angaben zu den für die Soforthilfe benötigten Gütern:
Sachspenden können in der Rathausstraße 77 (neben dem Rathaus) vom 21. bis 24. März zwischen 8.00 und 12.00 Uhr und 14.00 und 18.00 Uhr abgegeben werden
Auch Geldspenden werden angenommen und von den Partnern in Krapkowice ergänzend zu den Sachspenden verwendet. Kontonummer: DE54 5735 1030 0005 0000 39 der Sammelgemeinde bei der Sparkasse Westerwald-Sieg, Stichwort „Hilfe für Krapkowice“
Die Bedarfsliste ist verbindlich, Kleider- oder Möbelspenden werden ausdrücklich nicht angenommen.
Folgende Artikel werden benötigt:
Lebensmittel mit langer Haltbarkeit:
• Konserven und Einmachgläser mit Fleisch, Fisch, Leberwurst, Gemüse, Obst
• Fertiggerichte und Saucen (Tüten, Dosen, Gläser)
• Kartoffelpüree, Reis, Grütze, Nudeln
• Öl
• Marmeladen und Konserven
• Normaler Tee und Teegranulat
• Kaffee (auch als Granulat)
• Kakao für die Kinder
• Haferflocken für die Kinder
• Zucker und Mehl
• Zwieback, Brot mit langer Haltbarkeit
• Mineralwasser
• Milch im Karton
• Milchpulver für die Kinder
• Gewürze
• etc.
Chemie
• Waschpulver, Waschgel
• Weichspüler
• Duschgel, Schaumbad
• Rasierschaum
• Deodorant für Männer und Frauen
• Seife
• Geschirrspülmittel
• Allzweckreiniger
• Reinigungsmittel für Fußböden
• Chemikalien für die Toilette (Domestos oder ähnliches)
• Toilettenblöcke (Bälle)
• Reinigungstücher
Hygiene
• Kamm
• Zahnbürste
• Hygieneprodukte für Kinder
• Windeln für Kinder und Erwachsene
• Schwämme
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