Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat entschlossenes Handeln für mehr Klimaschutz gefordert. „Wir leben im entscheidenden Jahrzehnt, um die Klimakatastrophe zu verhindern“, sagte der Grünen-Politiker am Montag in Kiel. Damit reagierte er auf den jüngsten Bericht des Weltklimarats. „Sicherheit und Wohlstand hängen in hohem Maße davon ab, wie entschlossen wir sind, den Kurs zu ändern.“
„Der Weltklimarat zeigt uns einmal mehr deutlich, welche dramatischen Auswirkungen auf uns zukommen, wenn es uns nicht gelingt, den Klimawandel aufzuhalten.“ Die Forscher dokumentieren einen drastischen Fortschritt des Klimawandels und seine Auswirkungen auf die Menschheit.
Vor diesem Hintergrund sieht sich Albrecht darin bestätigt, die Wiedervernässung von Mooren und die Aufforstung naturnaher Wälder voranzutreiben. „Die Vernässung von Mooren reduziert nicht nur Treibhausgase, sondern sorgt auch dafür, dass Wasser länger in den Flächen gehalten werden kann, was für eine klimaangepasste Landnutzung von entscheidender Bedeutung ist.“
Laut Weltklimarat leben 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen in einer durch den Klimawandel stark gefährdeten Umwelt. Die Forscher lassen keinen Zweifel daran, dass vom Menschen verursachte Faktoren die Anfälligkeit von Ökosystemen gegenüber dem Klimawandel verschärfen – nicht nachhaltige Land- und Ressourcennutzung, Entwaldung, Artensterben oder Umweltverschmutzung.
Weltweit sind weniger als 15 Prozent der Landfläche, 21 Prozent des Süßwassers und 8 Prozent der Ozeane Schutzgebiete. Experten zufolge sollen es 30 bis 50 Prozent der Erdoberfläche sein. Bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad gehen die Forscher davon aus, dass 3 bis 14 Prozent der Arten auf dem Festland ein sehr hohes Aussterberisiko haben.
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