„Wort und Wissen“ weist Vorwürfe von Evolutionsbiologen zurück: idea.de

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„Wort und Wissen“ weist Vorwürfe von Evolutionsbiologen zurück: idea.de

Kostenlos/Kirchen

28.02.2022

Das Logo des Arbeitskreises „Wort und Wissen“. Foto: wort-und-wissen.org

Berlin/Baiersbronn (IDEA) – Der Evangelische Arbeitskreis Wort und Wissen (Baiersbronn/Schwarzwald) hat Vorwürfe des Arbeitskreises Evolutionsbiologie zurückgewiesen.

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW/Berlin) hatte in ihrer Zeitschrift (Heft 1/22) einen Beitrag des Arbeitskreises als „Dokumentation“ veröffentlicht. Der Vorstand wirft „Wort und Wissen“ Radikalisierung vor. Die Studiengemeinschaft suche „Zusammenarbeit mit anderen pseudowissenschaftlichen oder verschwörungstheoretischen Akteuren“. Ihre Motivation habe „nichts mit den ursprünglichen, evangelikal-fundamentalistischen Anliegen von W&W zu tun“.

Der „Wort und Wissens“-Mitarbeiter Peter Borger hat nach Angaben des Arbeitskreises gemeinsam mit anderen Autoren eine „pseudowissenschaftliche Kritik“ am Corona-PCR-Test von Victor Corman, Christian Drosten und anderen veröffentlicht. Auch die von „Wort und Erkenntnis“ vertretene „biblisch motivierte Kritik an der Evolutionstheorie und dem Urknall“ ist fragwürdig. Noch fragwürdiger sei aber „die Kollaboration mit Leugnern der Corona-Pandemie“.

Vorsitzender der Arbeitsgruppe Evolutionsbiologie ist Professor für Molekularbiologie an der Westfälischen Hochschule (Gelsenkirchen), Andreas Beyer.

„Wort und Wissen“: Vorwürfe sind unbegründet

Der Vorsitzende von „Wort und Wissen“, der Radiologe Prof. Henrik Ullrich (Oschatz/Sachsen), und der Geschäftsführer der Studiengruppe, Reinhard Junker, stufen den Beitrag als Verleumdung ein. Zwar äußerte sich Wort- und Wissensmitarbeiterin Borger gemeinsam mit anderen Autoren kritisch über die Zuverlässigkeit des PCR-Tests, „aber einen pauschalierten Schluss auf einen angeblich neuen Stil“ der Studiengemeinschaft zu ziehen, sei „absurd“, heißt es in einer Stellungnahme .

„Den PCR-Test haben wir im Rahmen der Aufklärungsarbeit nicht thematisiert.“ Die Vorwürfe gegen die Studiengemeinschaft insgesamt seien daher „haltlos und unbegründet“.

Der Artikel im EZW-Magazin sei ein Paradebeispiel dafür, „wie man mit unlauteren, aber wirkungsvollen Mitteln dem ideologischen Gegner schaden kann“. Gleichzeitig bekräftigen Ullrich und Junker, dass die Studiengemeinschaft jederzeit bereit ist, sich Kritik und Diskussionen zu stellen. Dies erfordert jedoch persönlichen Respekt, Respekt vor dem anderen und die ehrliche Sorge um eine sachliche und faire Diskussion. Die aktuelle Veröffentlichung der EZW erfüllt diese Kriterien „leider nicht“.

EZW steht dem kreationistischen Bibelverständnis kritisch gegenüber

Der verantwortliche Redakteur des Magazins, Pfarrer Kai Funkschmidt (Berlin), begründete die Veröffentlichung des Fremdbeitrags bei der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA damit, dass der Inhalt für EZW-Leser interessant sei. Auf Nachfrage schloss er nicht aus, eine Antwort der Studiengemeinschaft zu veröffentlichen, wenn diese dies wünsche. Aber das muss die Redaktion entscheiden. Auch eine Verlinkung zur Aussage ist denkbar.

Die EZW steht laut Funkschmidt einem kreationistischen Verständnis der Bibel im Sinne von „Wort und Wissen“ kritisch gegenüber. Die Zentralstelle ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

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