Düsseldorf/Wilhelmshaven (dpa) – In der Diskussion um den angekündigten Bau von zwei Importterminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) steht der Energiekonzern Uniper wieder im Fokus. Das Unternehmen teilte am Montagabend mit, dass es die Möglichkeit prüfe, die Planungen für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven wieder aufzunehmen. In den letzten Jahren wurden bereits viele Vorarbeiten für ein schwimmendes Terminal geleistet. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Ende letzten Jahres hat Uniper das Steinkohlekraftwerk in Wilhelmshaven abgeschaltet. Dort soll nun ein Importterminal für Wasserstoff entstehen. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant. Ursprünglich war die Errichtung eines Terminals für verflüssigtes Erdgas erwogen worden. Die Pläne wurden jedoch verworfen, da laut Uniper die Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas) nicht ausreicht. Dies könnte sich jedoch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges ändern.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Sonntag den zügigen Bau von zwei LNG-Terminals in Deutschland als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und die Abhängigkeit von russischem Erdgas angekündigt und als Standorte Brunsbüttel und Wilhelmshaven genannt.
Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos) zeigte sich am Montag zuversichtlich. Die Stadt will sofort in das Projektmanagement einsteigen. Neben Wilhelmshaven und Brunsbüttel ist auch Stade als Standort für ein LNG-Terminal im Gespräch.
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