Mitten in der Region – geliebte Dirtcarts – Starnberg

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Mitten in der Region – geliebte Dirtcarts – Starnberg

Der Sandsturm aus der Sahara machte zunächst alle Autos gleich. Aber nicht lange. Denn wer sein Auto liebt, wäscht es.

Autofans sagen, wer sein Auto liebt, wäscht es. So mancher Autobesitzer putzt sein geliebtes Vierrad mit glückseliger Mimik mit Schwamm und Politur, befreit die Felgen von Schmutz, lässt die Heckscheibe blinken. Ist das Auto sauber, hat auch der Fahrer ein gutes Gewissen. Aber auch ohne aufwendige Reinigung wird so manches Auto geliebt. Man könnte sogar behaupten, dass schmucklose Autos besonders beliebt sind; der Verschmutzungsgrad zeigt den Grad der Nutzung an.

Auch das eigene Auto, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite sein Zuhause gefunden hat, ist eine wahre Herzensangelegenheit. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat jedoch in den vergangenen Tagen viel Konkurrenz bekommen. Erst verfärbte sich der Himmel gelb, dann kam roter Regen: Ein Tiefdruckgebiet über Nordafrika hatte Wüstenwinde aufgewirbelt und nach Europa getragen. Ganze 2995 Kilometer, von der Sahara bis zu uns. Am Nachmittag waren die roten Sandschlieren nicht nur auf Briefkästen, Gartenzäunen und Hausdächern zu sehen, sondern auch auf großflächig geparkten Fahrzeugen. Plötzlich war es schwierig, zwischen all den anderen Dirt Carts das eigene Auto zu finden. Allerdings schien es sich recht wohl unter seinesgleichen zu fühlen.

Leider hielt die angestaubte Konformität nicht lange an. Viele Autobesitzer standen am nächsten Tag mit Gartenschlauch und Schwamm bereit, um das Fahrzeug wieder auf Hochglanz zu bringen. Doch das eigene Auto hat nun etwas gefunden, auf das es sich zu warten lohnt: das nächste Tiefdruckgebiet aus dem Süden. Denn so wie alle Menschen vor Gott gleich sind, sind es auch die Autos vor der Sahara.