Stuttgart/Pforzheim/Enzkreis. Mehrere Gesundheitsämter in Baden-Württemberg haben derzeit Probleme mit der Software zur Übermittlung von Corona-Fällen – unter anderem in Pforzheim und im Enzkreis.
Die Software sei den aktuellen Herausforderungen nicht mehr gewachsen – allein in der PZ-Region gebe es täglich über 1000 Neuinfektionen – und führe zu einer Verzögerung in der Fallbearbeitung, sagte der Hauptgeschäftsführer des Kreistages, Alexis von Komorowski, weiter Freitag in Stuttgart. Die entsprechende Software wird von 16 der 38 Gesundheitsämter in Baden-Württemberg eingesetzt. Der Kreistag hat das Sozialministerium bereits über die Probleme mit der Software informiert und die Bundesregierung aufgefordert, die Infrastruktur zu verbessern.
Das Gesundheitsamt des Enzkreises, das auch für die Goldstadt zuständig ist, teilte am Freitag mit, dass wegen Softwareproblemen keine neuen Fälle erfasst werden könnten. Die Behörde rechnet daher mit einem „stark verzerrten Bild“ der aktuellen Fallzahlenmeldung des Landkreises zu Corona, wie Sprecher Jürgen Hörstmann mitteilte.
Auch das Landratsamt des Bodenseekreises meldete am Freitag eine statistische Verzerrung bei den Corona-Meldedaten. Aufgrund einer technischen Störung seien dem Landesgesundheitsamt in der ersten Februarwoche weniger Fälle gemeldet worden als tatsächlich aufgetreten seien, sagte ein Sprecher in Friedrichshafen. Zudem konnte die sehr hohe Anzahl an Tagesfällen nicht mehr so schnell bearbeitet werden.
Ähnliches meldete die Stadt Stuttgart am vergangenen Freitag. Ein Sprecher sagte damals, es würden sich deutlich mehr Menschen anstecken, als statistisch erfasst werden könnten. Die Behörde wollte daher die Zahl der Mitarbeiter für die Bearbeitung der Corona-Meldedaten durch interne Umverteilungen erhöhen.