Russland hat einen Waffenstillstand in der schwer beschädigten südukrainischen Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme tritt am Donnerstag um 10:00 Uhr (9:00 Uhr MESZ) in Kraft und soll die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor herauszubringen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Allerdings sagte der ukrainische Staatschef Selenskyj in seiner Abendrede: „Wir glauben niemandem, nicht einem einzigen netten Satz“.
„Damit diese humanitäre Operation erfolgreich ist, schlagen wir die direkte Beteiligung von Vertretern des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) vor“, heißt es in der russischen Erklärung. Der humanitäre Korridor soll über die unter russischer Kontrolle stehende Stadt Berdjansk ins 250 Kilometer entfernte Saporischschja führen.
Das Ministerium forderte die Regierung in Kiew auf, die „bedingungslose Einhaltung“ des Waffenstillstands durch eine schriftliche Mitteilung an die russische Seite sowie an UNHCR und IKRK zu bestätigen. Die ukrainische Armee muss auch für die Sicherheit der Buskonvois sorgen, in denen die Zivilisten transportiert werden sollen. (dpa/dpa/afp)