Anti-Aging und mehr: Fünf Fakten zum Intervallfasten – Wissen

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Anti-Aging und mehr: Fünf Fakten zum Intervallfasten – Wissen

Intermittierendes Fasten ist eine der beliebtesten Fastenmethoden.  Foto: Drazen Zigic/Shutterstock.com

Intermittierendes Fasten ist eine der beliebtesten Fastenmethoden. Foto: Drazen Zigic/Shutterstock.com

Die Fastenzeit hat wieder begonnen. Anstatt auf Genussmittel wie Süßigkeiten und Co. zu verzichten, kannst du auch auf vorübergehendes Fasten setzen. Ernährungswissenschaftlerin Nicole Just teilt fünf Fakten über intermittierendes Fasten.

Am 2. März beginnt wieder die alljährliche Fastenzeit. Bis zum 14. April verzichten viele Menschen auf Süßigkeiten, Alkohol und andere Genussmittel. Eine beliebte Methode ist das intermittierende Fasten. Dazu nimmt der Fastende innerhalb von acht Stunden zwei bis drei Mahlzeiten zu sich. Die restlichen 16 Stunden wird nichts gegessen. Die Ernährungsmethode soll Ihnen schon nach kurzer Zeit ein neues Lebensgefühl ermöglichen. Es ist auch gut für unsere Gesundheit. Ernährungswissenschaftlerin Nicole Just, Autorin von „Gesundes Intervallfasten“ (gemeinsam mit Dr. Petra Bracht; GU Verlag), verriet im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news fünf spannende Fakten über die beliebte Fastenmethode.

Mehr Energie aus Ketonen

„Wer länger als zwölf Stunden fastet, fordert den Körper heraus: Nach etwa zwölf Stunden beginnt er, an den eigenen Fettreserven zu arbeiten. Das Fett wird in Fettsäuremoleküle umgewandelt, die sogenannten Ketone oder Ketonkörper. Die Ketone haben viele Aufgaben im Körper: Sie stellen unter anderem die Energieversorgung von Herz, Gehirn und allen anderen lebenswichtigen Organsystemen sicher und stellen seit jeher die Notenergiequelle in Hungerzeiten dar. Gleichzeitig wirken sie beruhigend Wirkung auf alle chronischen Entzündungsprozesse, also Autoimmunerkrankungen und sogenannte Zivilisationskrankheiten Ohne akute Entzündungsprozesse im Körper können wir uns besser regenerieren und wer gesund ist, hat natürlich mehr Energie!

Aber Vorsicht: Es ist nicht gesund, ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten, wie es oft in Low-Carb- oder Paleo-Diäten befürwortet wird. Ketone sind Energielieferanten für den Notfall! Unsere Zellen und insbesondere unser Gehirn sind auf eine regelmäßige Zufuhr von Glukose und damit Kohlenhydraten angewiesen. Außerdem trägt eine extrem ketonbildende Ernährung zur Übersäuerung bei. Deshalb empfehlen wir eine vollwertige, pflanzliche Ernährung mit möglichst natürlichen und frischen Zutaten wie Vollkornprodukte, wenige hochwertige Fette, Nüsse und Samen sowie Obst und Gemüse.“

Ketone schmelzen Bauchfett

„Bauchfett ist nicht nur ein kosmetisches, sondern vor allem ein gesundheitliches Problem. Denn es produziert viel mehr entzündungsauslösende Fettgewebshormone als anderes Fettgewebe und schüttet Botenstoffe (Zytokine) aus, die den gesamten Körper in einen chronisch entzündlichen Zustand versetzen können Solche chronischen Entzündungen im Körper begünstigen Gefäß-, Autoimmun- und Demenzerkrankungen.Ebenso ist Bauchfett mitverantwortlich für Diabetes mellitus und Krebs.Und das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt.

Auch hier sind die Ketone der Schlüssel: Intervallfasten heizt die Fettverbrennung an und schont besonders das Bauchfett. Denn wenn der Organismus nach einer Fastenzeit von etwa zwölf Stunden beginnt, die eigenen Fettreserven aufzubrauchen, wird natürlich auch das Bauchfett angegriffen. Gleichzeitig werden sowohl der Zucker- als auch der Fettstoffwechsel reguliert. Bauchfett sorgt unter anderem auch dafür, dass das Gehirn das Sättigungshormon Leptin nicht mehr wahrnimmt und man viel mehr isst, als man eigentlich braucht.“



Anti-Aging-Effekte

„Die Biologen und Genetiker David A. Sinclair und Lenny Guarente entdeckten 1993 im Zuge ihrer Erforschung der Mechanismen des Alterns eine ganz besondere Familie von Enzymen: die Sirtuine. Sirtuine aktivieren die Reparaturmechanismen und Abwehrkräfte der Zellen, indem sie die DNA reparieren durch ungesunde Ernährung, negative Umwelteinflüsse, psychischen Stress und Bewegungsmangel dauerhaft geschädigt und schützen so das Erbgut und die Lebensdauer der Zelle.Sirtuine sind somit das Gegenteil von freien Radikalen.Dank ihrer Hilfe ist der Organismus unabhängig Lebensjahr auch unter widrigsten Bedingungen, wie Hitze und kurzzeitige Wassereinnahme oder Nahrungsmangel, überlebensfähig, allerdings mit einem Haken: Die zellschützenden Sirtuine können nur bei leerem Magen und dem Verdauungsenzym wirken „Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid“, kurz NAD, hat damit nichts zu tun oder wenn der Magen mit pflanzlicher Nahrung gefüllt ist, denn auch dann hat das NAD-Enzym nichts mit einem Ganzen zu tun Ome-Diät in Kombination mit Intervallfasten unterstützt die Sirtuine und hat somit eine Anti-Aging-Wirkung auf den gesamten Organismus.“

Glücksgefühle

„Das Glückshormon Serotonin sorgt in unserem Körper für gute Laune, indem es bestimmte Bereiche im Gehirn biochemisch aktiviert. Wut, Stress, Überarbeitung oder Unzufriedenheit, aber auch ein voller Magen verbrauchen selbst viel Serotonin und verursachen auch den Wunsch nach Ersatzbefriedigung. Sie leben meist in Form von zu viel und/oder ungesundem Essen, was wiederum für schlechte Laune sorgt. Der Teufelskreis beginnt von neuem. Im schlimmsten Fall kann dieser Kreislauf zu Depressionen führen. Auf jeden Fall raubt er Energie unnötig. Mit intermittierendem Fasten kannst du diese schlechte Laune unterbrechen. Auch hier sind die Ketonkörper verantwortlich. Sie sorgen dafür, dass mehr Serotonin gebildet wird.“

Intermittierendes Fasten wirkt sich positiv auf diese Erkrankungen aus

„Intervallfasten wirkt sich positiv auf Autoimmunerkrankungen und die sogenannten Zivilisationskrankheiten aus. Fasten über einen Zeitraum von mindestens zwölf Stunden setzt Prozesse im Körper in Gang, die beruhigend auf alle chronischen Entzündungsprozesse wirken. Solche Entzündungen im Körper sind für Autoimmunerkrankungen wie Allergien, Hashimoto, Multiple Sklerose und Rheuma verantwortlich und fördern die Entstehung von Akne, Darmerkrankungen, Übergewicht, Bluthochdruck, Depressionen und Diabetes. Auch Übergewicht lässt sich mit Intervallfasten in den Griff bekommen.

Wichtig ist, auf eine möglichst natürliche, frische und vollwertige Ernährung zu achten, die pflanzenbasiert, also vegan ist. Das ist zum Glück sehr unkompliziert und auch noch sättigend! Denn eine vollwertige vegane Ernährung enthält viele Ballaststoffe, viele Vitamine und Mineralstoffe und wenig Fett. Das bedeutet, dass Sie sogar mehr essen können als bei einer Ernährung, die sich stark auf tierische Produkte konzentriert.“