Anwohner müssen in den Keller: Aus einer Chemiefabrik in der Region Sumy tritt Ammoniak aus

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Bewohner müssen Keller besichtigen
Ammoniak tritt aus einer Chemiefabrik in der Region Sumy aus

Sumy ist seit Wochen Schauplatz schwerer Kämpfe. Nun kommt es in einem Chemiewerk der Region zu einem „Ammoniak-Leck“. Die Bewohner sollen sich in Keller und Unterstände retten. Moskau bestreitet jede Schuld und zeigt mit dem Finger auf angebliche Nationalisten, die eine „Massenvergiftung“ planten.

Anwohner einer Chemiefabrik in der Nordukraine sollen wegen eines Lecks Schutz gesucht haben. In der Sumychimprom-Anlage in Nowoselytsia sei ein „Ammoniakleck“ aufgetreten, teilte der Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Zhyvytsky, per Telegram mit. Betroffen ist ein Bereich von 2,5 Kilometern rund um das Düngemittelwerk. „Ammoniak ist leichter als Luft, daher sollten Unterstände, Keller und untere Stockwerke zum Schutz aufgesucht werden“, sagte er.

Rettungskräfte sind vor Ort. Die nahe gelegene Stadt Sumy ist jedoch nicht in Gefahr. Sumy, 350 Kilometer östlich von Kiew, ist seit Wochen Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen russischen Angreifern und ukrainischen Streitkräften.

Moskau hat Kiew wiederholt vorgeworfen, Anschläge mit improvisierten Chemiewaffen vorzubereiten. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums „verminten“ „Nationalisten“ die Ammoniak- und Chlorgaslager im Werk Sumychimprom. Ziel sei eine „Massenvergiftung der Bewohner der Region Sumy für den Fall, dass Einheiten der russischen Streitkräfte in die Stadt eindringen“.

Russland hatte den USA und der Ukraine zudem ein geheimes Programm zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen vorgeworfen. Washington und Kiew hatten diese Vorwürfe scharf zurückgewiesen und Russland vorgeworfen, die Behauptungen nutzen zu wollen, um eigene Angriffe mit Chemiewaffen zu vertuschen.