Arbeitsmarkt Nordschwarzwald: Anstieg ist positives Signal – Nagold & Umgebung

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Arbeitsmarkt Nordschwarzwald: Anstieg ist positives Signal – Nagold & Umgebung

Agenturchefin Martina Lehmann will Arbeitslosen bei der Bewältigung der Digitalisierung helfen.  Foto: Agentur

Agenturchefin Martina Lehmann will Arbeitslosen bei der Bewältigung der Digitalisierung helfen. Foto: Agentur

Wenn die Zahl der Arbeitslosen steigt, sind das meist schlechte Nachrichten. Nicht so bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Denn dort schaut man auch auf die Zahlen der vergangenen Jahre – und spricht von einem „positiven Signal“.

Nordschwarzwald – Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturkreis Nagold-Pforzheim ist von Dezember auf Januar um 655 oder 5,4 Prozent auf 12.837 gestiegen. Mit Blick auf die Dezembermonate der Vorjahre sei dies ein „positives Signal“ für die Agentur für Arbeit, wie die Agentur in einer Pressemitteilung schreibt, „denn im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre ist die Arbeitslosigkeit um rund 1.100 Personen gestiegen Dezember“.



Im Vergleich zum Vormonat lag die Arbeitslosigkeit trotz des saisonal üblichen Anstiegs deutlich unter dem Vorjahreswert: Im Januar 2021 waren 3328 oder 20,6 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Beschäftigten, stieg im Vergleich zum Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Vor einem Jahr waren es 4,7 Prozent.

Das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge zum Jahresende und der Kündigungstermin zum Quartalsende im Angestelltenbereich haben auch in diesem Jahr zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Nordschwarzwald geführt, allerdings weniger als im Vorjahr vergangenen Jahren“, sagt Martina Lehmann, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Unternehmen blicken positiv in die Zukunft

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging zu Jahresbeginn leicht zurück. Unternehmen und Verwaltungen meldeten dem Arbeitgeberservice 830 zu besetzende Stellen, 185 oder 18,2 Prozent weniger als im Dezember, aber 99 oder 13,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter nicht nur halten, sie suchen auch mehr neue Mitarbeiter als noch vor einem Jahr. Das zeigt, dass sie zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagt Lehmann. Durch den Wandel der Arbeitswelt mit zunehmender Digitalisierung und Automatisierung steigen die Anforderungen an die Mitarbeiter. „Mit individueller Beratung und finanzieller Unterstützung wollen wir die Menschen dabei unterstützen, diesen Wandel erfolgreich selbst zu gestalten. Gleichzeitig helfen wir auch unseren Unternehmen, ihren steigenden Fachkräftebedarf zu decken“, so der Agenturchef.

5.426 Beschäftigte in 803 Betrieben sind in Kurzarbeit

Im Januar haben sich 2886 Männer und Frauen neu oder wieder arbeitslos gemeldet. Das waren 188 oder 7,0 Prozent mehr als im Dezember, aber 528 oder 15,5 Prozent weniger als im Januar 2021. Im gleichen Zeitraum konnten 2.238 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 538 oder 19,4 Prozent weniger als im Vorjahr Monat und 106 oder 4, 5 Prozent weniger als vor einem Jahr.




Eine erste Hochrechnung der Kurzarbeit liegt für den Monat September vor. Demnach arbeiteten im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 5.426 Beschäftigte in 803 Betrieben in Kurzarbeit.

Im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim wurden im Januar 5.340 Stellenangebote gemeldet, 1.577 oder 41,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die große Zahl offener Stellen zeigt die guten Jobchancen für Bewerber. Häufig passen die Profile der Arbeitslosen jedoch nicht adäquat zu den Anforderungen der Unternehmen in fachlicher, qualifikationsbezogener oder regionaler Hinsicht.

Mit 2,8 Prozent hat Mühlacker den besten Wert unter den sieben Filialen der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Es folgen Calw mit 2,9 Prozent, Freudenstadt und Horb mit jeweils 3,1 Prozent, Nagold mit 3,3 Prozent, Pforzheim mit 4,4 Prozent und Bad Wildbad mit 4,6 Prozent.